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Urbacher fordern: Geldautomat muss bleiben

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Von unserem Reporter Carsten Liebfried

Denn das Geldinstitut baut den Automaten an der Kirchstraße in Urbach zum 31. Oktober dieses Jahres ab. Doch gegen den Abbau hat sich in der Gemeinde Widerstand formiert.

Jochen Wiebusch hat mit einigen Freunden die Facebook-Gruppe „Pro Geldautomat Urbach“ als Diskussionsplattform ins Leben gerufen. 166 Internetnutzern „gefällt“ diese Form des verbalen Protestes. Darüber hinaus liegen in der kleinen Filiale seit ein paar Wochen mehrseitige Listen aus. Hier können die Kunden mit der Hand und nicht mit den Füßen für den Erhalt des Automaten abstimmen. „Über 400 Unterschriften habe ich schon gesammelt“, sagt Wiebusch.

Er befürchtet, dass das Kirchspiel durch die Schließung des Bankautomaten noch mehr von der Infrastruktur abgehängt wird. „Der nächste Automat der Westerwaldbank ist in Puderbach“, sagt er. Das ist mit dem Auto gute fünf Minuten entfernt. Ältere Menschen seien aber nicht so mobil, auf diesem Wege schnell an Bargeld zu gelangen. „Wir haben Sorge, immer mehr von der Grundversorgung abgeschnitten zu werden.“

Auch die Nachbargemeinden Linkenbach und Dernbach wären von dem Abbau des Geldautomaten durch die Westerwaldbank betroffen. Wie in Urbach hat Wiebusch auch dort mehrere Unterschriftenlisten in öffentlichen Betrieben wie Metzgereien und Bäckereien verteilen lassen. Schließlich sei der Geldautomat der einzige der Westerwaldbank im ganzen Kirchspiel. Auch Kunden aus Dernbach und Linkenbach müssten ab dem 1. November folglich nach Puderbach fahren, um sich dort Bargeld oder Kontoauszüge zu holen.

Jeder eingetragene Name auf der Liste gibt Wiebusch moralischen Rückenwind beim Kampf David gegen Goliath. „Warum sollten die Leute am Automaten unterschreiben, wenn sie ihn nicht gleichzeitig nutzen?“, fragt er und nimmt zugleich die Unterschriften als deutliches Argument für den Erhalt. Die Aussicht auf Erfolg schätzt er zwar als äußerst gering ein. „Doch vielleicht ist die Westerwaldbank ja zu einem Kompromiss bereit.“ Wie dieser aussehen könnte, weiß Wiebusch aber nicht.

Eines ist derweil sicher: Ohne Protest zuzusehen, wie der Automat abgebaut wird, kommt weder für ihn noch für seine Mitstreiter in Frage. Was ihn besonders ärgert, ist, dass die Westerwaldbank gern „mit ihrem Slogan Serviceleistung“ wirbt und zeitgleich den Standort im Kirchspiel schließt.

Als nächster Schritt ist nun eine Kundgebung vor dem Bankautomaten in Urbach geplant. Das Datum ist schon fix: Freitag, 9. August. „Gern würde ich dazu einen Vertreter der Westerwaldbank einladen, um ihm die Unterschriftenlisten zu übergeben.“


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