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Neuwied und Bromley führen „Messias" auf

Neuwied - Zur Feier von 25 Jahren Partnerschaft und Freundschaft kam der „Messias" nach Neuwied: Am Sonntag stand die Marktkirche ganz im Zeichen des berühmten Oratoriums von Georg Friedrich Händel. Zur Feier des 25-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft zwischen dem englischen Bromley und Neuwied hatte sich eigens ein Projektchor gegründet, der mit rund 140 Sängern aus beiden Ländern nun schon zum zweiten Mal mit dem „Messias" auf der Bühne stand.

Von unserer MitarbeiterinAngela Göbler

Nach der Aufführung in Bromley war nun Neuwied an der Reihe, wo die Projektteilnehmer begleitet von Mitgliedern der Rheinischen Philharmonie Koblenz als Orchester und unter der Gesamtleitung von Dekanatskantor Peter Uhl die Zuhörer in der gut besetzten Marktkirche begeisterten.

Hinter dem ehrgeizigen Projekt stehen eine lange Vorgeschichte und sorgfältige Planung: Die Idee entstand schon 2010 nach einem Konzert des Bromley Youth Music Trust in der Neuwieder Stadthalle Heimathaus. Damals hatten der Chorleiter aus Bromley, Simon Sundermann, und Peter Uhl gemeinsam die Idee, zum 25. Geburtstag der Städtepartnerschaft ein gemeinschaftliches Großprojekt zu initiieren. „Der Plan, Händels Messias dafür zu nehmen, ergab sich dann recht schnell", berichtet Uhl. Das Oratorium gehört für englische Chöre längst zum Standardrepertoire, und auch für seine deutschen Sänger hat das Werk den Dekanatskantor gereizt. Außerdem setzt Händel sogar eine Klammer um die englisch-deutsche Partnerschaft, wurde er doch in Deutschland geboren und feierte seine größten Erfolge in England.

In Neuwied hat sich eigens für das Jubiläumskonzert ein Projektchor gegründet: Im November traten die Sänger zum großen Casting an und arbeiten seitdem fleißig auf die große Aufführung hin. Deren Premiere in Bromley hatten sie im April schon mit Bravour hinter sich gebracht, bevor sie am Sonntag in Neuwied nachlegten. „Die Sänger sind alle sehr gut vorbereitet", betonte Kantor Uhl vor dem Konzert. „Sie haben sich alle schnell zusammengefunden, und das klappt sehr gut." Dennoch haben die Chormitglieder nach der Ankunft der Englischen Sänger am Freitagabend den ganzen Samstag mit Proben verbracht, um ihrem „Messias" den allerletzten Schliff zu verleihen.

Für den Chorleiter selbst gab es vor der Aufführung „tausend Sachen zu beachten", aber davon merkte das Publikum freilich nichts. Die Zuhörer in den gut gefüllten Kirchenreihen freuten sich vielmehr auf rund drei Stunden Musik.

„Worte fehlen, um den erhabenen Eindruck zu beschreiben, den das Werk auf die dicht gedrängte Zuhörerschaft machte." So hieß es in einem Zeitungsartikel über die Uraufführung von Händels „Messias" im Jahr 1741 in Dublin. Zwar hatten die Neuwieder ein wenig mehr Platz in der Marktkirche, waren aber nicht weniger von dem Oratorium angetan, das die Chöre übrigens in englischer Originalsprache vortrugen. In drei Teilen vertonte Händel darin die Geschichte Jesu' von den Prophezeiungen über die Weihnachtsgeschichte bis zu Passion, Auferstehung und Himmelfahrt. Zu den Höhepunkten zählt wohl der große „Hallelujah-Chor", zu dem sich die Zuschauer einer englischen Tradition folgend auch in Neuwied von ihren Sitzplätzen erhoben.

Übrigens: Der „Messias" bleibt möglicherweise nicht das einzige Projekt für den Neuwieder Chor. „Den Sängern hat die Arbeit so viel Spaß gemacht", berichtet Kantor Uhl, „dass wir uns gut vorstellen können, noch weiter zu machen." Zwar stehen weitere Planungen noch völlig in den Sternen, aber vor neuen Herausforderungen wird sich der erfolgreiche Projektchor nach seinem Auftritt in der Marktkirche sicher nicht fürchten.


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