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Neuwied: Der Hofladen als Kleinod der Lebensmittel

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Von unserem Reporter Carsten Liebfried

Im Kreis Neuwied sind viele Landwirte leidenschaftlich bei der Sache, um ihr Gemüse, Obst und andere erzeugte Produkte im hauseigenen Hofladen an den Mann oder an die Frau zu bringen.

"Es ist ein gutes Gefühl, mit der Erde zu arbeiten, etwas zu hegen und zu pflegen und es später zu ernten", sagt Xaver Maxein, Inhaber des Heimbacher Hofes im Neuwieder Stadtteil Heimbach-Weis, und spricht damit vielen Landwirten in der Region aus der Seele. Seit 2002 unterhält die Familie Maxein jenen Bioladen mit den entsprechenden Produkten auf gut 120 Quadratmetern. Der Hof beliefert mit seinem angebauten Biogetreide eine Bäckerei und mit dem Fleisch der eigenen Schweine eine Metzgerei in Neuwied.

Außerdem schaffen die Mitarbeiter einen direkten Kontakt zum Kunden. "Ich schätze, die Hälfte von ihnen kenne ich mit Namen", meint Xaver Maxein. Für kulinarische und landwirtschaftliche Tipps stehen er und seine Verkäuferinnen gern mit Rat und Tat zur Seite. Im Gegenzug erhalten sie ehrlich und direkt Rückmeldung über den Geschmack und über die Qualität ihrer Produkte. "Gerade auf das persönliche Gespräch wird viel Wert gelegt." In dieser schnelllebigen Zeit verkörpert ein Hofladen einen Ort des gemütlichen und beratenden Einkaufs. Maxein berichtet von Kunden, die über eine Stunde in seinem Laden verweilen.

Gute zwei Jahre vor der Errichtung des Heimbacher Hofes öffnete der Hof Meerheck, ebenfalls in Heimbach-Weis, seine Pforten. Er wird von der Familie Neumann betrieben. Die Schäferei besteht schon in der vierten Generation. Jede Woche verkauft Werner Neumann das Fleisch seiner frisch geschlachteten Lämmer bei sich im Hofladen. "Im Jahr 2000 haben wir gemerkt, die Leute haben Interesse an unserem Lammfleisch", berichtet seine Ehefrau Marie-Theres von den Anfängen. Von den positiven Reaktionen der Kunden bestätigt und vom eigenen Produkt überzeugt, erweiterten sie ihr Angebot. "Den Stundenlohn kann und will ich gar nicht errechnen. Wir sind mit Herzblut dabei", sagt Marie-Theres Neumann. Wie die Familie Maxein so legt auch der Hof Meerheck durchgehend Wert auf frische Ware und hohe Qualität.

Zwei Gütesiegel, die sich auch auf dem Hof Ronig in Dattenberg sichtbar wiederfinden. In guter, alter Tradition kommen laut Marion Schmitz, Chefin des landwirtschaftlichen Betriebs, Kunden sogar eigens mit ihrer Milchkanne auf den Hof, um sich mit Milch zu versorgen. "Frischer geht es eben nicht." Es ist das Jahr 2006, als sich die Familie dazu entschließt, einen Hofladen zu eröffnen. "Als zweites Standbein", wie Marion Schmitz sagt. Neben dem Laden betreibt die Familie unter anderem Kartoffel- und Weizenanbau. "Ohne Leidenschaft kann man einen Beruf in der Landwirtschaft nicht ausüben", so die 24-Jährige. Stillstand bedeutet jedoch Rückschritt. Regelmäßig kontrollieren die Betreiber ihre Waren auf Qualität und auf die Nachfrage der Kunden. Abseits der täglichen Arbeit wird für Ideen über den Tellerrand geschaut. Produkte anderer Landwirte aus der Region ergänzen das Sortiment.

Und in einem sind sich alle Betreiber der Hofläden im Kreis Neuwied ebenfalls einig: Jeder neue Lebensmittelskandal, wie beispielsweise der mit den dioxinverseuchten Eiern, lockt mehr Käufer in ihre Betriebe.


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