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Christof Henn (GSG) tritt in den Ruhestand

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Neuwied - Wenn jemand nach 25 Jahren geht, dann gibt's viele lobende Worte. Wenn der künftige Ruheständler aber auch noch zwei herausgehobene Ehrungen zum Abschied erhält, dann muss er doch vieles richtig gemacht haben.

Von unserem Redakteur Ulf Steffenfauseweh

Und so erging es gestern Christof Henn, der nicht nur mehr als 25 Jahre lang die Gemeindliche Siedlungsgesellschaft (GSG) Neuwied als Geschäftsführer geleitet hat, sondern auch ehrenamtlich in verschiedenen Funktionen bei Verbänden der Wohnungswirtschaft tätig war: Finanzminister Carsten Kühl verlieh ihm die Verdienstmedaille des Landes und Präsident Axel Gedaschko die Ehrenmedaille in Gold des Bundesverbandes deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen. Beides Auszeichnungen, die nicht gerade alltäglich verliehen werden.

Die Hauptlaudatio der Feierstunde sprach Oberbürgermeister Nikolaus Roth, der meinte, das man mit Begriffen wie „Epoche" zwar vorsichtig umgehen müsse, hier aber zweifellos davon sprechen könne, dass eine solche endet. Mit Christof Henn habe eine „ganz außerordentliche Persönlichkeit" an der Spitze der GSG gestanden. In „sein" Vierteljahrhundert seien viele wichtige Ereignisse gefallen: Vor allem der starke Zuzug aus Osteuropa und Russland und das damit einhergehende Bevölkerungswachstum um rund zehn Prozent hätten das Gemeinwesen vor eine große Infrastrukturherausforderung gestellt, die Henn gemeistert habe. Als sich die Situation auf dem Wohnungsmarkt dann ab Ende der 90er-Jahre entspannte, habe der GSG-Chef den Bestand sanieren lassen, was – trotz aller Belastungen für die Mieter in den Häusern – in gutem Miteinander geschehen sei. Ein Zeichen dafür war, dass auch einige langjährige GSG-Mieter der Abschiedsfeier beiwohnten.

Henn habe darüber hinaus innovative Ideen entwickelt, zum Beispiel erste Modellprojekte von funktionalem, barrierefreiem Wohnen, aber er habe auch ökologische Neuerungen integriert. Schon Anfang der 90er-Jahre habe sich die GSG des Ausbaus von Kindergartenplätzen angenommen, weil damals der Rechtsanspruch für über Dreijährige eingeführt wurde. Weil es gut lief, griff man beim aktuellen U 3-Ausbauprogramm gern wieder darauf zurück: Aktuell baut die GSG daher für insgesamt 18 Millionen Euro acht Kindertagesstätten.

Zusammenfassend betonte Roth, dass in den 25 Jahren „tatsächlich großartige Dinge" geschaffen worden seien. Darüber hinaus sei der Sozialdemokrat Henn immer auch ein politischer Mensch gewesen, der beispielsweise auch früh gegen das Atomkraftwerk Mülheim-Kärlich gestritten habe.

Auf die zahlreichen ehrenamtlichen Tätigkeiten in der Bauwirtschaft gingen Finanzminister Carsten Kühl und verschiedene hochrangige Verbandsvertreter ein. Sie lobten Henn als durchaus streitbar, aber pragmatisch und sachorientiert. Er habe hervorragende Netzwerke gehabt und auch gewusst, „wie die politische Arbeit funktioniert", hoben sie hervor. Außerdem hätten bei seiner Arbeit nie die Bilanzen im Vordergrund gestanden, sondern sein Antrieb sei in erster Linie gewesen, „den Menschen ein Zuhause zu geben".

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Ehrenämter:

Christof Henn hat sich stark in Verbänden der Wohnungswirtschaft engagiert. Hier ein Auszug seiner ehrenamtlichen Ämter:

- seit 1991: Zweiter Vorsitzender der Sparte der öffentlichen und kommunalen Unternehmen im Verband der Wohnungswirtschaft Rheinland-Westfalen (VdW), ab 1998 Vorsitzender;

- seit 1994: Mitglied im Verbandsrat im VdW;

- seit 2001: Vorsitzender Arbeitsgemeinschaft rheinland-pfälzischer Wohnungsunternehmen;

- seit 2002: Mitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Wohnungsunternehmen;

- seit 2005: Mitglied des Verbandsrates des Bundesverbandes deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (BdW);

- seit 2006: 2. Vorsitzender des Bauforums Rheinland-Pfalz;

- seit 2012: Stellvertretender Vorsitzender der Impulse für den Wohnungsbau RLP;

- seit 2012: Mitglied des Verwaltungsrates der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz. ulf


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