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Neue Gebäude für Strauß und Co.: Neuwieder Zoo investiert Millionen

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Neuwied - Der Neuwieder Zoo investiert rund 3,2 Millionen Euro in seine Zukunft. Jetzt erfolgte der Spatenstich für ein großes Bauprojekt, das voraussichtlich bis 2016 dauert und an dessen Ende nicht nur eine neue Anlage für die Strauße steht, sondern auch ein moderner Huftierstall und vor allem das neue Lateinamerika-Haus.

Von unserem Redakteur Markus Gerhold

Los geht es auf der Afrikawiese. Dort entsteht bis Anfang Mai, rechtzeitig zum Start der Hauptsaison, das neue Zuhause für die Strauße, die künftig deutlich mehr Platz haben als bisher. Sie teilen sich das Areal mit Watussirindern und Zebras, bekommen aber dennoch die Möglichkeit, sich in einen geschlossenen Bereich zurückzuziehen. Das ist unter anderem wichtig, um die Brut nicht zu gefährden. „Das Ganze wird eine enorme Verbesserung", sagte Zoodirektor Mirko Thiel.

Sind die Strauße umgezogen, geht es nahtlos weiter. Denn an ihrem bisherigen Standort soll bis Herbst der neue Huftierstall hochgezogen sein. Die Entscheidung für diesen Neubau war im Förderverein des Zoos, der einen großen Teil des Gesamtprojekts selbst finanzieren muss, eigentlich unumstritten, erklärte der Vorsitzende des Vereins, Neuwieds Oberbürgermeister Nikolaus Roth. Schließlich löst der Stall die älteste Anlage auf dem Gelände ab. Bislang sind die Rinder in einem Gebäude aus den 50er-Jahren untergebracht, damals war der Zoo noch eine Hühnerfarm. Doch der Bau ist seit Langem sanierungsbedürftig, unter anderem leckt das Dach. Allein das zu sanieren, hätte aber Schätzungen zufolge mehr als 300.000 Euro gekostet. So fiel der Entschluss: Neubau und Umzug.

Zumal auf diese Weise im Herzen des Zoos Platz entsteht für den wohl spektakulärsten Teil des Großprojekts. Bis Ostern 2016 wird das Lateinamerika-Haus gebaut, das Prinz-Maximilian-zu-Wied-Halle heißen wird und an einen berühmten Sohn der Stadt erinnert, den es als Zoologen und Naturforscher unter anderem nach Brasilien verschlug.

Noch steht nicht ganz fest, wie das Gebäude im Inneren aufgeteilt sein wird. Klar ist aber, dass dort nicht nur Kapuzineraffe und Gürteltier einen für die Besucher gut einsehbaren Unterschlupf finden und im Untergeschoss des Lateinamerika-Hauses eine Abteilung für Nachttiere unterkommt. Die Halle bietet zudem Raum für neue Tiere, Details dazu will Zoodirektor Thiel aber nicht nennen.

Die Halle ist ein wichtiger Baustein, um den Neuwieder Zoo fit für die Zukunft zu machen. Gebäude wie das Lateinamerika-Haus machen die Anlage im Stadtteil Heimbach-Weis ein Stück unabhängiger von Wetterunbilden und den Besuch auch in der kälteren Jahreszeit attraktiv. Denn bei aller Liebe zu den Tieren weiß Zoodirektor Thiel, dass er jede Menge zahlende Gäste braucht, um den Betrieb am Laufen zu halten. Das Jahr 2013 zeigt, wie sehr der Zoo von äußeren Bedingungen abhängig ist. Einem kalten Frühling folgte ein heißer Sommer, und der Herbst konnte all das auch nicht ausgleichen. Ergebnis: Der Zoo hatte im Vergleich zum Vorjahr 21.000 Besucher weniger.

Mit dem Neubau soll folglich etwas mehr Stabilität kommen. Vielleicht auch deshalb greifen die Verantwortlichen auf die Dienste des Büros JKL zurück, jene Neuwieder Architekten, die das Menschaffenhaus und das Exotarium entworfen haben, die seit einiger Zeit Besucher anziehen. Die Gäste sollen von den ganzen Umbauarbeiten übrigens auf ihren Entdeckungstouren nicht eingeschränkt werden. Nur das Watussirind mag sich über seinen neuen Nachbarn wundern: den Bagger.

Jeder kann ein Stück Zoo kaufen

Von den 3,2 Millionen Euro, die in die Um- und Neubauten im Zoo fließen, übernimmt das Land 2 Millionen, die Stadt Neuwied gibt 320.000 Euro dazu. Den Rest muss der Förderverein stemmen, außerdem erledigen die Handwerker des Zoos vieles in Eigenarbeit: Dennoch: „Wir müssen viel betteln gehen", sagte Wirtschaftsberater Dieter Rollepatz. Neben klassischen Spenden, die immer willkommen sind, wird es unter anderem Aktionen geben. Wer will, kann sich zum Beispiel einen Quadratmeter Zoo kaufen. Der kostet 50 Euro und lässt sich auch gut verschenken, wirbt Rollepatz.


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