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Kreis Neuwied: Von einer Rekordernte kann keine Rede sein

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Kreis Neuwied - Zuerst ein zäher Winter und Frühling mit reichlich Niederschlag, jetzt im Sommer seit Tagen eine drückende Hitze. Die Landwirte im Kreis Neuwied sind seit Monaten wegen der Witterung kaum zu beneiden. Viele von ihnen haben jedoch schon einen Teil der Wintergerste geerntet und gedroschen. Doch die Ernte lässt noch viele Wünsche offen.

Von unserem Reporter Carsten Liebfried

Andere Sorten wie Mais oder Roggen wachsen noch unberührt auf den Feldern, während die Bauern mit ihren Mähdreschern längst wieder in den Startlöchern stehen. „Die Ernte der Wintergerste ist im Puderbacher Raum so weit abgeschlossen“, sagt Landwirt Günter Runkler aus Woldert. Auch sein Kollege Werner Neumann aus Heimbach-Weis hat das Getreide schon vom Feld geholt. „Der Ertrag ist zufriedenstellend“, sagt er.

Wie jedes Jahr im Juli studieren die heimischen Landwirte genauestens den Wetterbericht und kontrollieren den Zustand ihrer Getreidesorten auf den Feldern. Vor allem haben sie Sorge, dass starke Regenfälle ihnen noch einen Strich durch die Ernterechnung machen. Dieses Szenario fürchtet jedenfalls Günter Runkler. „Wenn die Hitzeperiode anhält und es längere Zeit regnet, kurz bevor wir mit der Ernte loslegen, dann haben wir ein Problem“, beschreibt er den schlimmsten Fall, der in den kommenden Wochen eintreten kann.

Ulrich Schreiber, Kreisbauernvorsitzender, hofft ebenfalls, dass der Himmel in den kommenden Tagen seine Schleusen geschlossen hält. „Ein Unwetter brauchen wir wirklich nicht“, sagt er. Gerade erst habe sich der Mais allmählich wieder „berappelt“. Mannshoch sollte er in dieser Jahreszeit stehen. „Seine eigentliche Größe hat er aber noch nicht erreicht“, ergänzt Schreiber, der im Übrigen auf milde Temperaturen statt weiterer Hitze hofft, damit Qualität und Ertrag beim Mais am Ende stimmen.

Danach steht bei den Landwirten im Kreis die Ernte weiterer Getreidesorten auf dem Programm. Landwirt Runkler listet auf: „Nach der Wintergerste wird in der Regel Roggen, Raps und schließlich Sommergeste und Weizen geerntet.“ Jedoch hält sich ein Naturprodukt nicht immer an die Wünsche des Landwirts. Noch unberechenbarer ist allerdings das Wetter. „Und das ist von einem Extrem ins andere gefallen“, beschreibt Schreiber die wechselhafte Witterung der vergangenen Monate.

Gemessen an Menge und Qualität und ohne Rücksprache mit anderen Kollegen würde Günter Runkler die diesjährige Ernte im Kreis Neuwied als „Durchschnitt“ einstufen. Ganz im Gegensatz zu den bisherigen Aussagen sogenannter Experten, die eine bundesweite Rekordernte prognostizierten. Davon kann laut dem Kreisbauernvorsitzenden Schreiber in diesem Jahr keine Rede sein. „Auf den ersten Blick sieht es auf den Feldern nach mehr aus, als es in Wirklichkeit ist.“

Doch es gibt auch positive Erkenntnisse. So dürfte die Ernte 2013 nach Einschätzung der Landwirte deutlich ertragreicher sein als im vergangenen Jahr. „2012 hat der kalte Winter viel kaputt gemacht“, berichtet Ulrich Schreiber. Der Schnee entpuppte sich dabei durchaus als Glücksfall für die heimischen Bauern. „Er hat den Weizen vor dem Frost geschützt“, sagt Schreiber.


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