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Schwertransport: Alte Lok schwebt am Haken in den Asbacher Bahnhof

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Von unserer Mitarbeiterin Beate Christ

An vier eisernen Haken und Ketten schwebte die rote Diesellok V 13 lautlos über den Gleisen des Asbacher Bahnhofgeländes, bevor sie nach einer langen Reise auf einem Schwerlasttransporter sicher zum Stehen kam. Viele Schaulustige verfolgten die Verladung der Diesellok, die nun künftig im Asbacher Eisenbahn- und Landschaftsmuseum zu sehen ist.

Die Lokomotive war die letzte Maschine der Rhein-Sieg-Eisenbahn (RSE), die vor 150 Jahren als erste Schmalspurbahn Deutschlands Fahrt aufnahm. Nach der Stilllegung der Rhein-Sieg-Eisenbahn in den 1960er-Jahren erwarb die Zillertalbahn die Lok. Sie leistete dort jahrzehntelang wertvolle Dienste beim Rangieren. Jetzt ist sie wieder dorthin zurückgekehrt, wo sie zum ersten Mal über die Schienen ratterte und Güterwagen mit Basalt zog: Nach Asbach. Möglich gemacht haben dies die Ortsgemeinde Asbach und der Initiator des Eisenbahnmuseums, Wolfgang Clößner. Gemeinsam erwarben sie die nicht mehr fahrtüchtige Diesellok, ließen sie im Zillertal wieder in den Hausfarben der RSE „aufmöbeln" und nach Asbach transportieren.

Für den Eisenbahnexperten Wolfgang Clößner war dies ein besonderes Ereignis, denn er hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Erinnerung an die Eisenbahngeschichte wachzuhalten. „Das ist ein Gefühl wie Weihnachten. Diese Lok habe ich als Jugendlicher noch in Betrieb gesehen", verriet Clößner. Umso mehr erfreut es ihn, dass die Lokomotive nun den Fuhrpark rund um den einstigen Asbacher Bahnhof bereichert.

Auch der Asbacher Ortsbürgermeister verpasste nicht die spektakuläre Ankunft der Diesellok, die in den Zeiten des Basaltabbaus im Asbacher Land von der Westerwaldgemeinde aus nach Hennef fuhr. „So wird unser Eisenbahnmuseum noch attraktiver", sagte Dahl. Angesichts des Trubels auf dem Bahnhofsgelände konnte sich der Gemeindechef eine Bemerkung nicht verkneifen: „Bei uns in Asbach ist heute mehr los, als auf dem Mainzer Bahnhof." Tatsächlich: Ein Schwerlasttransporter, zwei Kranwagen, viele Fotografen und Schaulustige verfolgten die Verladung der Lokomotive, für die am Asbacher Bahnhof nun endgültig „Endstation" ist.

Seit vielen Jahren schon entwickelt die Gemeinde in enger Zusammenarbeit mit Clößner rund um die Geschichte der Rhein-Sieg-Eisenbahn und des Basaltabbaus ein Museum, das stetig wächst und nun um ein Exponat reicher geworden ist. Im Rahmen eines Sommerfestes soll am 24. und 25. August ein Ausstellungsraum im einstigen Bahnhofgebäude, das die Gemeinde in der jüngsten Zeit liebevoll restauriert hatte, eröffnet und 150 Jahre RSE gefeiert werden.


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