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Weltmeister im Dudelsackspielen kommt aus Neuwied

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In Glasgow fanden kürzlich die Weltmeisterschaften für Pipe Bands (Dudelsackformationen) statt.Unter den Augen von 40 000 Zuschauern traten im Green Park 8000 Musiker in 225 Bands aus rund 20 Nationen gegeneinander an. Ralf Eisel siegte dabei mit seiner schottischen Band West Coast Highlanders in der Kategorie Grad 4b. Das Ensemble setzte sich gegen 65 Konkurrenten aus der ganzen Welt durch, darunter auch Bands aus Mexiko, den USA und dem Oman. „Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, Weltmeister zu sein, man braucht einige Tage, um das zu realisieren", kommentiert Eisel seinen Erfolg. Er fügt hinzu, dass es nach Verkündung der Platzierungen kein Halten mehr gab und sich alle in den Armen lagen. Die Siegerehrung wurde von der BBC im Internet live übertragen. Neben dem Sieg als Gesamtband erhielt die Trommlersektion in einer Sonderwertung ebenfalls den Titel als Weltmeister.

Neben einer Medaille für jedes Bandmitglied erhielten die Siegerformation noch 1000 Pfund Sterling als Preisgeld, das von der Band einstimmig für einen guten Zweck an eine Gesellschaft zur Erforschung von Knochenkrebs gespendet wird.

Eisel spielt eigentlich bei den Clan Pipers Frankfurt, die als beste Dudelsackformation Deutschlands gilt. Er ist zusätzlich Förderer der neuen regionalen Band The Rhine Circle Pipes & Drums aus Koblenz und Neuwied. Anfang dieses Jahres jedoch wurde er überraschend zusammen mit zwei weiteren Mitgliedern der Clan Pipers vom Bandleiter der West Coast Highlanders angesprochen. „Das ist eine große Ehre, da jedes Jahr nur eine Handvoll Musiker aus Kontinentaleuropa nach Schottland eingeladen wird, um dort mit einer Band bei Meisterschaften anzutreten", erklärt Eisel.

Der Aufwand dafür ist jedoch sehr hoch, da die Unkosten für die Vorbereitungsproben und Meisterschaften vor Ort in Form von Reisen, Verpflegung, Ausstattung und Unterkunft in der Regel selbst getragen werden müssen. „Bands aus kontinentaleuropäischen Ländern gelingt es daher selten, die immensen Mittel für eine Teilnahme an den Meisterschaften in Schottland zu stemmen. Es ist sehr schwer, Sponsoren zu finden oder genügend Eigenmittel aufzubringen", kommentiert Eisel – und fügt hinzu: „Deshalb war ich umso erfreuter, dass ich diese große Chance bekommen habe und sich ein Traum erfüllte, der durch den Sieg zu einem ganz besonderen Moment in meinem Leben wurde." Trotz des schottischen Ursprungs der West Coast Highlanders fanden sich neben den deutschen Bandmitgliedern auch Musiker aus Kanada, Australien und der Schweiz ein. Für den Bandleiter stellte die internationale Zusammensetzung eine besondere Herausforderung dar, denn die Formation aus 16 Dudelsackspielern und 10 Trommlern hatte vor den Weltmeisterschaften nur eine Woche Zeit für Proben.

Im Finale zahlte sich die intensive Arbeit aber aus, und die Wertungsrichter konnten der Band am Ende des Tages den Sieg bescheinigen. Nun will Eisel die schottische Musik in der Region noch bekannter machen.

Informationen zur Ausbildung für den schottischen Dudelsack und das schottische Trommeln erhalten Interessierte per E-Mail an samba.piper@hotmail.de


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