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Cybermobbing ist Dauerthema

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Neuwied - Jede Schule hat ihn, doch längst nicht alle wissen von ihm.

Von unserem Redakteur 
Frank Blum

Der Jugendmedienschutzberater kümmert sich um Übergriffe, die unter dem Oberbegriff Cybermobbing zusammengefasst werden. Im Idealfall kann er durch überzeugende Präventionsmaßnahmen über Internet und Handy verbreitete Internetgewalt zurückdrängen. In Kooperation zwischen Kreismedienzentrum (KMZ) und dem Jugendschutzbeauftragten der Stadt Neuwied finden seit 2012 regelmäßig entsprechende Fachtagungen statt. Das Thema, das bei der kommenden Veranstaltung behandelt wird lautet „Gewalt macht Schule – Schule macht Gewalt". Mitte März referieren dazu KMZ-Leiter Marcus Hansmann, Silke Läufer-Hermann vom KMZ und Jugendschützer Horst-Peter Robiller. Mit ihnen sprach die RZ.

Man entspreche mit dem Thema einem Wunsch der Lehrerschaft, erklärt Läufer-Hermann. Immer mehr Pädagogen wollen genauer über Cybermobbing informiert werden. „Mediengewalt ist Dauerthema an allen Schulen", weiß Robiller aus Erfahrung. Und Marcus Hansmann, der mit einer halben Stelle noch an der Carmen-Sylva-Schule unterrichtet, berichtet von zahlreichen Gesprächen mit Eltern: „Sie erwarten mittlerweile, dass Cybermobbing-Probleme an der Schule gelöst werden. Und das, obwohl die Auslöser dafür nicht immer in den Bildungseinrichtungen liegen, sondern während der Freizeit entstehen." Fakt ist laut den Experten aber eines: Probleme gibt es heute bereits an den Grundschulen. Grund genug also, dass an Schulen die Jugendmedienschutzberater wissen, wie sie auf Probleme reagieren können.

KMZ und Jugendschutzbeauftragter wünschen sich in diesem Zusammenhang allerdings eine noch engere Kooperation mit den Lehrern. „Im KMZ sind genug Materialien, Wissen und Kompetenz vorhanden, um gemeinsam mit Lehrenden konkrete Projekte für bestimmte Schulen zu entwickeln. Und das auch noch kostenfrei", macht das Trio klar. „Unser Ziel ist es, feste, langfristig tätige Ansprechpartner zu finden, die an den Schulen als Multiplikatoren auftreten." Mit im Boot sollten nach Robilllers Ansicht immer die Schulsozialarbeiter sitzen. Läufer-Hammes macht klar, dass sie darauf hofft, dass sich gerade die weiterführenden Schulen noch intensiver informieren. Viele nutzten vorhandene Chancen nicht.

Die Fachtagungen seien immer sehr praxisbezogen ausgerichtet, so Hansmann. Die Themen werden in Workshops er- und derart intensiv ausgearbeitet, dass am Ende des Tages beispielsweise der komplette Ablauf einer Elterninformationsveranstaltung zum Thema Cybermobbing steht. Robiller unterstreicht, dass gerade Eltern in diesem Zusammenhang kompetent auftreten müssen. Hausmann unterstreicht wie wichtig es ist, Schüler für das Thema zu sensibilisieren. „Wir müssen ihnen klarmachen, dass nicht alles, was technisch umsetzbar ist, auch erlaubt ist. Bei vielen ist der Umgang mit digitalen Medien noch von einem analogen Verständnis geprägt. Ein einmal ins Internet gestelltes Video mit kompromittierendem Inhalt ist nicht so einfach zu löschen". In diesem Zusammenhang macht Robiller darauf aufmerksam, dass man sich mit Cybermobbing rasch im Bereich des Strafgesetzes bewege. Medienkompetenz sei aber auch wichtig im Hinblick darauf, dass Rechte wie das auf Schutz der Persönlichkeit und auf Privatsphäre bekannt sind. Nur dann könne man sich auch schützen.

Die nächste Fachtagung für Lehrer von weiterführenden Schulen findet im KMZ statt am Donnerstag,, 13. März, von 8 bis 16.30 Uhr. Anmeldungen unter Telefon 02631/950 710, oder 
E-Mail info@kreismedienzentrum- neuwied.de


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