Quantcast
Channel: Newsletter der Rhein-Zeitung: Landes- & Verbandsliga im Südwesten
Viewing all articles
Browse latest Browse all 9762

Mädchen im Wald brutal vergewaltigt?

$
0
0

Koblenz/Asbach - Der Fall klingt wie aus einem Horrorfilm: Ein 36-Jähriger soll an einem Sommerabend einer 18-Jährigen im Westerwald aufgelauert haben, um sie später in seinem Auto brutal zu vergewaltigen. Am Mittwoch musste der Mann sich vor dem Landgericht Koblenz verantworten.

Von unserem Reporter Stefan Hantzschmann

Ihm wird zweifache Vergewaltigung vorgeworfen. Der Angeklagte sitzt bereits seit Juli in Untersuchungshaft. Nach dem ersten Verhandlungstag scheint ein Geständnis möglich. Doch so wie die Dinge stehen, muss wohl auch das Opfer noch vor Gericht aussagen.

Beschämt, als wollte er die Beschuldigungen nicht hören, blickte der Angeklagte auf den Tisch. Als die grausamen Details der mutmaßlichen Tat verlesen wurden, rutschten seine Schultern nach vorn; der Kopf kippte schräg nach unten, sein Blick erstarrte. Bis Staatsanwalt Herrmann-Josef Vierbuchen den letzten Satz der Anklageschrift vorgelesen hatte, zeigte der Angeklagte keine Regung. Und es gab Entsetzliches vorzutragen. Was an jenem Abend passierte stellt sich laut Anklageschrift so dar:

Das Opfer, eine junge Frau, gerade 18 Jahre alt, war zu Fuß im Westerwald unterwegs - auf einem Waldweg bei Jungeroth in der Ortsgemeinde Buchholz. Es war kurz nach halb zehn. Um diese Zeit kann man im Juli Sonnenuntergänge beobachten. Die Frau hörte Musik, hatte Kopfhörer im Ohr. Sie bemerkte nicht, dass sie schon seit Minuten verfolgt wird. Laut Staatsanwaltschaft fuhr ihr der Angeklagte mit seinem Auto hinterher. Dann stellte er den Wagen ab, stieg aus und schlich sich zu Fuß an die junge Frau heran. Von hinten legte er seinen Arm um den Hals des Mädchens und drückte zu. Die 18-Jährige gab später an, dass der Arm des Mannes derart stark auf ihren Kehlkopf drückte, dass sie nicht in der Lage war zu schreien und es aus Angst auch nicht versuchte.

Der Mann soll sie dann in sein Auto gezerrt haben und tiefer in den Wald hineingefahren sein. Dort soll der Angeklagte die junge Frau zweimal brutal vergewaltigt haben. Doch der Schrecken war damit noch nicht zu Ende. Denn laut Anklageschrift wollte der 36-Jährige offenbar mehr. Demnach plante er, das Mädchen mit nach Hause zu nehmen. Auf der Fahrt versuchte die Frau, ihren Peiniger in ein Gespräch zu verwickeln, um Details über ihn zu erfahren, was ihr offenbar gelang. Als der Wagen hielt und die Frau ein haltendes Polizeiauto an der Straße entdeckte, flüchtete sie und rannte zu den Polizisten. Wenn alle Vorwürfe stimmen, die gestern vor dem Landgericht vorgetragen wurden, war das wohl ihre Rettung. Der 36-Jährige wurde anschließend in Untersuchungshaft genommen.

Die Schilderungen des mutmaßlichen Tathergangs nahm der Angeklagte vor Gericht völlig regungslos zur Kenntnis. Sein Verteidiger deutete vorsichtig an, dass er seinem Mandanten womöglich raten wird, einige Tatbestände einzuräumen. "Wir wollen der jungen Frau eine umfassende Aussage unbedingt ersparen", sagte Rechtsanwalt Sven-Ingo Kölzsch. Trotzdem ist die Frau für den nächsten Verhandlungstermin als Zeugin geladen - dann aber unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Außerdem kündigte Richter Thomas Metzger einen Sachverständigen an, der sich zu dem Fall äußern soll. Auch vom Angeklagten werden Aussagen erwartet. Die nächste Verhandlung ist am 11. Februar.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 9762


<script src="https://jsc.adskeeper.com/r/s/rssing.com.1596347.js" async> </script>