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Ursache für Brandkatastrophe in Linkenbach: Herdplatten waren an

Linkenbach - Die Brandursache für das tödliche Drama von Linkenbach ist gefunden. Unterdessen ist eine Welle der Hilfsbereitschaft angelaufen, ein Spendenkonto ist eingerichtet. Und es gibt Kritik am "Katastrophentourismus".

Während in Linkenbach immer noch blankes Entsetzen angesichts der Brandkatastrophe mit zwei Toten und vier Verletzten herrscht, hat die Kriminalpolizei Neuwied inzwischen die Ursache für das tragische Geschehen ermittelt: Laut Sprecher Wolfgang Kluwig ging das Feuer von der Küche im Erdgeschoss des Einfamilienhauses aus. Wie die Brandsachverständigen festgestellt haben, waren zwei Herdplatten eingeschaltet. Die Ermittlungen sind aber noch nicht abgeschlossen. Die Beamten müssen noch mit den verletzten Personen sprechen, die derzeit in verschiedenen Kliniken behandelt werden. Erst dann ist gewiss, was sich zugetragen hat.

Die Bürger in Linkenbach können es auch zwei Tage nach der Brandkatastrophe noch nicht fassen: In ihrem kleinen Ort haben zwei junge Menschen in den Flammen ihr Leben verloren, eine Familie zudem ihr gesamtes Hab und Gut. Das gesamte Ausmaß der Tragödie ist in Worten kaum zu beschreiben. Ortsbürgermeister Joachim Hoffmann spricht von einem „ganz, ganz tragischen Unfall". Landrat Rainer Kaul, der in Linkenbach zu Hause ist, nennt das Geschehene „entsetzlich", und Puderbachs Bürgermeister Volker Mendel sieht eine „Schockstarre" über dem Ort liegen.

Ortsbürgermeister Hoffmann stand am Montag wieder im Dauereinsatz. Sein Telefon klingelte permanent, sein Mailfach quoll ein ums andere Mal über. Die dramatischen Ereignisse vom Sonntagmorgen bewegen nach dem überregionalen Medieninteresse offenbar weit mehr Menschen als in Linkenbach gedacht. Hoffmann: „Ich erhalte Anrufe mit Hilfsangeboten aus Köln, Frankfurt und sogar aus Bayern." Hoffmann hält die Fäden in Sachen schnelle, unbürokratische Hilfe zusammen, wenngleich ihm die Katastrophe zusetzt: „Das geht nicht spurlos an einem vorbei. Aber was ist das schon im Vergleich zu dem, was die Familie durchmacht."

Auch wenn die Linkenbacher angesichts des Geschehenen unter Schock stehen, sie haben bereits auf breiter Front Hilfe organisiert. Aktuell hat die Gemeinde über die Verbandsgemeinde Puderbach ein Spendenkonto eingerichtet. Wie der Ortsbürgermeister weiter berichtet, hat er sich schon am Sonntag mit Vereinsvertretern an einen Tisch gesetzt, um Soforthilfen auf den Weg zu bringen. Dass es der betroffenen Familie, die „eingesessen und beliebt ist", an allem mangelt, liegt auf der Hand. Hoffmann: „Es ist unvorstellbar. Sie haben nichts mehr. Nur das Auto blieb unbeschädigt. Doch sie können es nicht bewegen, weil die Schlüssel verbrannt sind."

Neben Kleider- und Möbelspenden ist also noch vieles mehr gefragt. Der Ortsbürgermeister hofft, dass sich auch von außerhalb noch viele Menschen helfend einbringen. Dass die Linkenbacher Gewehr bei Fuß stehen, ist für ihn keine Frage: „In unserem Ort haben wir eine sehr gute Gemeinschaft. Die Familie muss uns nur sagen, was sie benötigt, dann versuchen wir, das zu ermöglichen."

Da das völlig ausgebrannte Haus unbewohnbar ist, brauchen die Betroffenen auf jeden Fall eine Bleibe. Auch da hat die Gemeinde Gutes bewirkt. Dazu Hoffmann: „Privatleute haben uns zwei möblierte Wohnungen in Linkenbach zur Verfügung gestellt." Im Rückblick auf Sonntag hebt er zudem die Soforthilfe der Nachbarn hervor: „Die Verletzten sind anfänglich bei Nachbarn untergekommen und dort vorbildlich versorgt worden." Für die Einsatzkräfte in der Brandnacht finden Hoffmann und Bürgermeister Mendel ebenfalls lobende Worte: „Da hat ein Zahnrad ins andere gegriffen. Auch das Zusammenspiel mit der Polizei lief sehr gut."

Mit Unverständnis und Kritik reagieren beide allerdings auf den „Katastrophentourismus" durch Auswärtige, der laut Hoffmann vor allem am Sonntagabend zu verzeichnen war. Am Montag fand die Unsitte eine Fortsetzung. Auf seine Frage hin, ob es angebracht sei, sich am Unglück andere Leute zu ergötzen, habe ihm ein Paar aus dem Westerwaldkreis geantwortet: „Das muss man doch mal gesehen haben." Um das einzudämmen, plant die Gemeinde, einen Bauzaun um das Haus zu ziehen.

Infos zum Spendenkonto bei der Sparkasse Neuwied: IBAN: DE 455 745 012 000 302 526 21, BIC: MALADE 51 NWD, Kontoinhaber: VG Puderbach, Stichwort: Gemeinde Linkenbach „Wohnhausbrand".

Von unserem Redakteur Ralf Grün


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