Von unsererem Redakteur Frank Blum
Ein bei den Bauarbeiten in der Langendorfer Straße verursachtes Leck an einer Gas-Versorgungsleistung sorgte heute Mittag für erhebliche Behinderungen in der Neuwieder Fußgängerzone. Ein Großaufgebot an Einsatzkräften von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdiensten und Stadtwerke-Mitarbeiter war nötig, um die betroffene Stelle weitläufig abzusperren und die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen. Eine Explosionsgefahr bestand nach Auskunft der Fachleute nicht. Die Bürger, die sich zu Beginn der Sperrung in den umliegenden Häusern aufhielten, mussten nicht evakuiert werden. Die Rettungsdienste wurden um 11.18 Uhr alarmiert. Nach ersten Prognosen sollte die Sperrung bis 14 Uhr aufrechterhalten werden. Der Einsatz war jedoch bereits um 13.40 Uhr beendet, da die Fachleute mit den Arbeiten rasch vorankamen.
Was war passiert? Nach Auskunft des Leiters des Amts für Katastrophenschutz, Wilfried Hausmann, hatte ein Arbeiter eine sogenannte 125er-Gasleitung beschädigt. Aus dem entstandenen Loch strömte rasch Gas mit einem derartigen Druck heraus, dass umliegender Sand in die Höhe geschleudert wurde. Noch in rund 50 Meter Entfernung war der Gasgeruch zunächst deutlich wahrnehmbar. Die erste Maßnahme der Rettungskräfte war die großräumige Absperrung des betroffenen Straßenabschnitts, der Kreuzung Langendorfer Straße/Marktstraße. Das brachte weniger für den Autoverkehr, der aufgrund der Baustelle nur eingeschränkt möglich ist, Behinderungen mit sich, als für die Bürger, denn die Wege zu Banken und Ärzten, zu Geschäften und Bäckereien waren dicht. Mit Umsicht reagierten die Experten vor Ort.
Wie Hausmann mitteilte, zog das Gas dank der vorherrschenden Windstille rasch nach oben ab, sodass die gleichzeitig mit der Feuerwehr vor Ort eintreffenden Experten der SWN sofort begannen, das Leck zu dichten. Da eine Versorgungsleitung nicht einfach zugeschoben werden kann, war es nötig, rechts und links vom Leck sogenannte Blasen zu setzen, die die Gaszufuhr unterbrechen. Anschließend konnte man sich an das Schließen des Rohres begeben. Mit diesen Arbeiten ging es rascher voran, als zunächst gedacht. Wilfried Hausmann wies im Gespräch mit der RZ darauf hin, dass Erdgas nur in einem bestimmten Bereich explosionsgefährlich ist. Es müsse ein ganz bestimmtes Gas-Luft-Gemisch entstehen, um eine Explosion herbeizuführen. „Wir haben im vorliegenden Fall allerdings keine hohe Sättigung", beruhigte der Katastrophenschützer, nachdem der Gefahrstoffzug Messungen durchgeführt hatte. Der Defekt der Versorgungsleitung hatte übrigens keine Auswirkungen auf die Hausanschlüsse. Verletzte gab es durch den Zwischenfall nicht. „Einen derartigen Einsatz, zumal an der Hauptader der Fußgängerzone, wünscht man sich zwar nicht alle Tage", betonte Hausmann. „aber dank unserer Routine hatten wir die Lage rasch unter Kontrolle."