Von unserer Mitarbeiterin Andrea Niebergall
Sie kommen von der Nordseeküste und aus Niederbayern nach Neuwied: die Anbieter, die beim Currywurstfestival dabei sein wollen. „Wir sind zum zweiten Mal hier", sagt Ostfriese Martin Gerhrke. „Uns hat es im vergangenen Jahr schon gut gefallen, auch wenn der Platz nicht der beste war. Der ist jetzt okay, wir machen mächtig Werbung in eigener Sache und freuen uns schon auf die Neuwieder, die bei uns im Norden Urlaub machen und dann unsere Currywurst essen."
Bei Gehrke ist der „Pizza-Griller" der Renner: eine Wurst mit Paprika, Käse und Salami drin. Aber der Ostfriese kann auch Currywurst mexikanisch, die heißt dann „Maria, Maria". Andreas Übleis setzt dagegen auf nordamerikanischen Stil. In seinem Westerngrill bietet der mit Cowboyhut geschmückte Krufter alles an, was im Wilden Westen auf der Speisekarte stehen könnte. Ob Käse-Chilli, Western-Smoke oder Westerngrill-Spezial, Hauptsache, das Cowboy-Image des Wagens hat auch den Geschmack der Würstchen geprägt.
Die Neuwiederin Brigitte Lenz, von Beginn an dabei, baut auf die Geschmäcker aus Fernost. „Unser Asia-Feuer ist ganz schön scharf", sagt die Chefin der Imbissbetriebe Lenz. Schon alte Hasen in der Neuwieder Currywurst-Landschaft sind die Meyers. Sowohl Herbert als auch Willi überraschen jedes Jahr aufs Neue mit ihren Einfällen. Neben der vegetarischen Variante mit Bananen haben sie mit der „Currywurst 2014" eine „Worscht-and-Chips"-Ausgabe ins Leben gerufen. „Elschen" Meyer garniert die Wurst im Teigmantel und die darunter liegenden Pommes mit leckerer Soße und Paprikaspitzen.
Maik Linn von der Metzgerei Spindelböck ist zum ersten Mal mit einem Stand vertreten, hat ein riesiges Partyzelt mitgebracht und stellt die eigens für Neuwied erfundene Baustellen-Currywurst mit Sternekoch Thomas Kurz vor. Zudem hat Linn mit Stefan Hommer und Rene Stein gleich seine zwei Küchenchefs aus dem eigenen Partyservice ins Rennen um die beste Kreation geschickt. „Die Ideen wurden vorher getestet und abgestimmt", sagt Linn. „Ob Black Tonno oder Surf & Turf, das muss man einfach probiert haben."
Doch die Konkurrenz um den Currywurstthron ist hart. Die „Funky Brothers" Rene und Georg Vollenbruck werfen ihre ganze Medienerfahrung aus der Kabel-Eins-Sendung „Jumbos Würstchenmillionär" ins Rennen und servieren in ihrer Curry-Rakete die Siegerwurst aus dem Fernsehen. Und noch mehr TV-Anspielungen gibt's auf der Curry-Meile. Der Name verspricht einiges, doch ganz so schlimm wie im australischen Outback ist die „Dschungelcamp-Kreation" von Wurstdesignerin Christa Klinge dann doch nicht. Gleich 20 richtig farbenfrohe Wurst-Arten haben die Klinges aus Urmitz auf der Speisekarte.
Ein paar Meter weiter kann Volker Schwarzkopf aus einer ganzen Reihe selbst erfundener und teils wahrlich exotischer Soßen wählen. „BBQ, Kirsch-Cola, Thai-Curry oder Bacon", zählt der Küchenchef auf. „Wie es am besten schmeckt, muss jeder selbst ausprobieren."Aus Niederbayern kommen die wohl schärfsten Würstchen. „Nicht die Soßen, sondern die Würstchen sind schon scharf", sagt Zipfel-Chef Stopfer-Häfner, der zum dritten Mal in Neuwied am Start ist und knapp 600 Kilometer aus seiner Heimat zurückgelegt hat. Da haben die „Wutze-Wahls" aus Fahr dagegen echten Heimvorteil. Petra Wahl serviert auch 2014 wieder die Currywurst-Suppe und damit auch für kaufaule Genießer eine echte Alternative.