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Roth: Rasselstein-Areal hat eine Zukunft

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Neuwied - Jetzt ist es offiziell:

Von unserem Redakteur 
Frank Blum

Auch das Wirtschaftsministerium macht sich auf die Suche nach einem Nachfolger für das Neuwieder Rasselstein-Werk. In einer Mail weist es darauf hin, dass ein Investor für das 457 000 Quadratmeter große Betriebsgelände gesucht wird. Das Ministerium unterstreicht dabei vor allem die „uneingeschränkte Nutzung, 365 Tage und 24-Stunden-Betrieb" und die „hervorragende Anbindung an Straße, Bahn und Wasser". Bleiben die Fragen, für welche Branche das Werk überhaupt interessant ist und inwieweit sich ThyssenKrupp bei der Suche nach einem neuen Investor für den Standort Neuwied engagiert?

Neuwieds Oberbürgermeister Nikolaus Roth ist im Gespräch mit der RZ sehr optimistisch. „Ich bin überzeugt davon, dass wir in Kooperation aller Beteiligten eine zukunftsträchtige Ansiedlung erreichen werden", betont er. Dabei gebe es zwei Alternativen: Entweder findet sich ein potenter Investor oder das Rasselsteingelände wird ein Gewerbepark, auf dem sich mehrere kleine Produktionsstätten befinden. Seinen Optimismus bezieht Roth unter anderem aus dem Beispiel des ehemaligen Arnold-Georg-Geländes. Dort sei es gelungen, eine Vielzahl von Firmen anzusiedeln, die in der Summe nun mehr Leute beschäftigen als früher Arnold-Georg. Es sei noch nicht einmal unrealistisch, neue Unternehmen anzusiedeln, noch während der Betrieb bei Rasselstein laufe, so Roth. Und das soll er nach neuesten Informationen, die dem OB vorliegen, drei Monate länger als zunächst geplant – bis Ende Dezember 2015.

Das Gelände sei nach wie vor ein hochinteressanter Gewerbestandort, sagen Roth und das Ministerium. Vor allem für Firmen aus dem Bereich Stahlverarbeitung, insbesondere auch für Produzenten von Windkraftanlagen, aber auch für alle Unternehmen, die mit schweren Lasten arbeiten. Roth hat einen Arbeitskreis eingerichtet, der ThyssenKrupp Interessenten zuführt. Die städtische Wirtschaftsförderung habe bereits einige Exposés verschickt, die derzeit geprüft werden. Im Arbeitskreis sitzen unter anderem Vertreter aus dem Rasselstein-Vorstand, von der IG Metall und natürlich von ThyssenKrupp.

Dessen Pressesprecher Erik Walner lässt Folgendes verlauten: „Das Grundstück ist ... für unterschiedliche Branchen und Verwendungszwecke sehr gut geeignet und vermarktbar. ThyssenKrupp Steel Europe ist daher zuversichtlich, dass der Standort auch in Zukunft eine geeignete Nutzung erfährt." Bis zum Aus für die Produktion sei ausreichend Zeit, „eine Anschlussverwendung zu prüfen". ThyssenKrupp scheint nicht unbedingt optimistisch zu sein, was das Engagement eines einzelnen Investors anbelangt, denn: „Eine Weiterführung des Standortes wäre nur mit zukunftsfähigen Produkten in ausreichender Menge möglich. Allerdings werden spezifische Produkte, die nur in Neuwied hergestellt werden können, am Markt nicht mehr nachgefragt."

Markus Eulenbach, Erster Bevollmächtigter der IGM für die Verwaltungsstelle Neuwied, vermisst das Engagement des Stahlkonzerns: „Nach meiner Einschätzung gibt es keine Aktivitäten seitens ThyssenKrupp, um den Rasselsteinstandort Neuwied aktiv einer Vermarktung zuzuführen. Die Entscheider, welche die Produktion in Neuwied stillgesetzt haben, sind nicht die gleichen, die sich um die Immobilie kümmern müssen." Er sei dankbar für die Bemühungen der Landesregierung und der Investitions- und Strukturbank sowie für die Aktivitäten von OB Roth. Für den Oberbürgermeister ist ohne Frage „Bewegung in der Sache": „Eine Neuansiedlung an diesem Standort mit all seinen hervorragenden Anbindungen an die Verkehrswege mitten in Europa ist realistisch."


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