Bei den Todesopfern handelt es sich nach Informationen der Polizei Straßenhaus um die 23-jährige Tochter der Hausbesitzer und ihren 29 Jahre alten Freund. Die 52-jährige Mutter der jungen Frau und ihr 58-jähriger Ehemann erlitten eine Rauchgasvergiftung, ein weiteres Paar, das sich zum Unglückszeitpunkt im Haus aufgehalten hatte, erlitt schwere Verbrennungen. Die beiden wurden in Spezialkrankenhäuser in Köln und Koblenz gebracht.
Kurz vor 5 Uhr ging der Alarm bei der Rettungsleitstelle in Montabaur ein, Nachbarn hatten die Einsatzkräfte verständigt. Zunächst rückte die Puderbacher Feuerwehreinheit aus. Weil aber schon zu diesem Zeitpunkt feststand, dass der Brand ein größeres Ausmaß hatte, verständigte Wehr- und Einsatzleiter Dirk Kuhl noch während der Anfahrt die Einheiten aus Rengsdorf, Dernbach, Oberraden und Straßenhaus. An Ort und Stelle bot sich den Einsatzkräften ein Bild der Verwüstung. Das Feuer hatte sich bereits im gesamten Erdgeschoss des Einfamilienhauses ausgebreitet und griff schon auf das Obergeschoss über: Bis zu 20 Meter hohe Flammen, so berichtete es Einsatzleiter Kuhl, schlugen aus dem Gebäude.
Vier Menschen hatten sich aus dem Haus retten können, doch schon beim Alarm war klar, dass noch zwei weitere im Haus waren. Sofort machten sich mit schwerem Atemschutz und Spezialausrüstung ausgestattete Trupps in dem brennenden Gebäude auf die Suche nach den Vermissten und drangen ins Obergeschoss vor. „Ein besonders schwieriger Einsatz", wie Kuhl erklärte, „denn die Treppe stand schon teilweise in Flammen." Schließlich fanden die Feuerwehrleute die 23-Jährige und ihren Freund im ersten Stock und bargen sie. Allerdings kam für die beiden jede Hilfe zu spät.
Um die Verletzten kümmerten sich zwei Notärzte aus Dierdorf und Altenkirchen sowie die Besatzungen von vier Rettungswagen. Außerdem waren Notfallseelsorger und Kräfte der Polizeiinspektion Straßenhaus im Einsatz. Währenddessen brachten die Feuerwehrleute die Flammen unter Kontrolle. „Bei den Löscharbeiten gab es weiter keine Schwierigkeiten", berichtete Matthias Lemgen, Sprecher der Technischen Einsatzleitung. Insgesamt dauerten sie dennoch mehr als sieben Stunden. Erst gegen Mittag könnten die letzten Helfer der Feuerwehr abrücken, nachdem sie das Gebäude unter anderem auf Glutnester abgesucht hatten.
Was den verheerenden Brand ausgelöst hat, dazu gibt es bislang noch keine Informationen. Berichte, wonach es zu einer Explosion gekommen sei, wollten die Sprecher der Feuerwehr im Gespräch mit der RZ nicht bestätigen. „Das steht nicht fest", sagte Lemgen. Knallgeräusche hätten unter anderem von den unter der Hitze berstenden Fenstern herrühren können. Klar ist auch, dass das Haus keine Gasheizung hatte, die als Ursache für eine Explosion infrage kommen könnte.
Die Brandermittler der Kriminalpolizei in Neuwied machten sich am Sonntagmittag ein Bild von der Lage, Ergebnisse veröffentlichten sie aber nicht. Außerdem muss die Polizei noch klären, um wen es sich genau bei dem dritten Paar handelt, das schwer verletzt wurde. Unmittelbar nach dem Unglück war laut Polizei keine Gelegenheit, die Identitäten festzustellen. Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler waren zumindest die beiden Todesopfer offenbar nur zu Besuch in Linkenbach. Die Tochter ist in dem Haus in der Straße „Am Weiherplatz" nur noch mit Nebenwohnsitz gemeldet.
Stunden nach dem Unglück bot das Gebäude, das die Polizei weiträumig abgesperrt hat, ein Bild der Verwüstung. Statiker untersuchten es, fanden jedoch heraus, dass zumindest keine akute Einsturzgefahr herrscht.
Von unserem Redakteur Markus Gerhold