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Channel: Newsletter der Rhein-Zeitung: Landes- & Verbandsliga im Südwesten
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Nach dem Kredit-Flop: Wie geht es in Bad Hönningen weiter?

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Bad Hönningen - Wenn die Mitglieder des Bad Hönninger Verbandsgemeinderates am Dienstag um 18 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses zusammentreffen, um über den weiteren Umgang mit dem Kredit-Flop in Schweizer Franken zu beraten, liegen drei Varianten auf dem Tisch.

Hinter verschlossenen Türen werden die Vertreter von SPD, CDU und FWG in einer Sondersitzung entscheiden, wie es mit dem 2008 geschlossenen Geldgeschäft weitergeht.Das Treffen am ungewohnten Sitzungstag und zur ungewohnt frühen Uhrzeit muss sein, weil die Zeit drängt: Die Banken, mit denen die Verwaltung derzeit verhandelt, hatten den verbindlichen Ratsbeschluss gefordert: „Die beteiligten Kreditinstitute bestehen unabhängig von kommunalrechtlichen Bestimmungen darauf, eine Entscheidung des Verbandsgemeinderates herbeizuführen", berichtet Rudolf Schmitz, Büroleiter der Verbandsgemeinde. Weil die Frist für die Abwicklung des Kreditverfahrens vom ursprünglich geplanten Sitzungstermin am Donnerstag, 23. Mai, bis zum Auslaufen des bestehenden Kreditvertrages am 28. Mai finanztechnisch zu knapp bemessen ist, musste ein früherer Termin gefunden werden.

Gestern informierte Bürgermeister Michael Mahlert (SPD) die Fraktionschefs und Beigeordneten über die vorliegenden Angebote. Der Verwaltungschef und Kämmerer Ulrich Simon hatten mit 40 Banken verhandelt. Details der Angebote wollte Mahlert nicht preisgeben, nur so viel: „Wir werden den Fraktionen im VG-Rat die verschiedenen Varianten ohne Wertung oder einen Beschlussvorschlag vorlegen", sagte er.

Wie die RZ in Gesprächen mit Teilnehmern des Treffens erfuhr, werden sich die Ratsmitglieder am Dienstag vor allem zwischen zwei Angeboten entscheiden: der völligen Umwandlung des Franken-Kredits in Euro zum 29. Mai oder der stufenweisen Umwandlung in Euro – dem Betzdorfer Modell. Die Kommune im Kreis Altenkirchen hatte jüngst ihren Franken-Kredit mit stufenweiser Abschmelzung in einem festgelegten Zeitrahmen verlängert. Konkret werden je 15 Prozent des Kreditvolumens in Euro getauscht, dieser Umtausch wiederholt sich fünfmal. Somit verringert sich der Anteil Schweizer Franken am Kredit auf 25 Prozent. Ebenso wie Betzdorf hat Hamm jüngst ihren Franken-Kredit verlängert bekommen. Die Chance: Sollte sich der Wechselkurs zwischen Franken und Euro wieder normalisieren, könnte die Kommune auf Zinsgewinne hoffen.

Als ausgeschlossen dürfte für SPD, CDU und FWG die Option gelten, das umstrittene Geldgeschäft weiter in Schweizer Franken laufen zu lassen. Am Montag kommt die CDU-Fraktion zusammen, um ihr Vorgehen zu beraten, SPD und FWG besprechen sich am Dienstag vor der Sitzung.

Alle drei Vorschläge sind mit der Kommunalaufsicht der Kreisverwaltung abgestimmt und von ihr abgesegnet, sagt Mahlert. Das vorliegende Variantenpaket entspreche den „Arbeitsaufträgen", die aus einem Gespräch der Fraktionschefs im Verbandsgemeinderat, der Beigeordneten der Verbandsgemeinde, der Orts- und des Stadtbürgermeisters sowie der Bürgermeister von Hamm und Betzdorf entstanden seien, erklärt der Verwaltungschef.

Dieser ist Anfang vergangener Woche vom CDU-Gemeindeverband zum Rücktritt aufgefordert worden (die RZ berichtete). Nach RZ-Informationen ist der Vorstoß in den Reihen der Christdemokraten jedoch alles andere als unumstritten. Hinter vorgehaltener Hand distanzierten sich einige CDU-Mandatsträger von der Forderung. CDU-Fraktionschef Jörg Lacher sprach gegenüber der RZ aus, was viele in der Partei denken: „Ich halte diese Forderung für verfrüht." Zunächst gelte es, lückenlos zu klären, ob ein Fehlverhalten Mahlerts vorliege – etwa, weil er es über Jahre versäumt habe, den Gremien die sich abzeichnenden Verluste durch die Wechselkursschwankungen zu melden. „Zur Aufarbeitung gehört, dass gesagt wird, ob alles rechtmäßig abgelaufen ist oder nicht", erklärt Lacher. (qm)


Modellflugzeug verursacht Kellerbrand

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Erpel - Der Akku eines Modellflugzeugs hat in Erpel  einen Kellerbrand ausgelöst - und eine Sammlung von Fliegern zerstört.

Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, breitete sich ein Schwelbrand in dem Keller aus und vernichtete den Großteil einer Sammlung von Modellflugzeugen. Der Keller war zudem stark verrußt. Wie es zu dem Schwelbrand in dem Akku kam, war zunächst unklar. Von den Feuerwehren Erpel und Unkel waren etwa 30 Feuerwehrleute im Einsatz.

Musical Evita im Neuwieder Schlosstheater: ein geglücktes Experiment

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Neuwied - Was für ein kühnes Vorhaben: Da wagt sich die Landesbühne Rheinland-Pfalz im kleinen, feinen Neuwieder Schlosstheater doch tatsächlich an die große „Evita". Jenes weltberühmte Musical aus der Feder von Andrew Lloyd Webber, das Michael Kunze ins Deutsche übertragen hat. Und dann greift Benjamin Baumann für seine Inszenierung auch noch – von den fünf Hauptrollen einmal abgesehen – auf Neuwieder Laiendarsteller zurück. Kann das gut gehen? Ja, es kann.

Die Geschichte der argentinischen Präsidentengattin Eva Perón kennt fast jeder und das Lied „Don't cry for me Argentina" (Wein nicht um mich, Argentinien) ohnehin. Für die Neuwieder Produktion hat Benjamin Baumann auf eine bewährte Evita-Darstellerin zurückgegriffen: Simone Kerchner, die die Evita bereits vor elf Jahren auf der Hessischen Landesgartenschau in Hanau verkörpert hat. 2004 war sie erneut in diesem Musical zu sehen.

Auch wenn Simone Kerchner 2002 mit „Evita" ihren Durchbruch feierte und mit dieser Rolle ihre Gesangskarriere startete, liegen die Qualitäten der Darstellerin mit der klassischen Gesangsausbildung in Neuwied nicht eben in der stimmlichen Interpretation der Evita. Es ist vielmehr das schauspielerische Talent, mit dem sie die Rolle ausfüllt und ihr Charakter verleiht. Eindeutiger Höhepunkt ist in diesem Zusammenhang die legendäre Radioansprache Evitas, mit der sie unter schwindenden Kräften ihren Rückzug aus der Öffentlichkeit ankündigt. Da zeigt Simone Kerchner, was in ihr steckt.

Aufgrund der vergleichsweise winzigen Bühne und des fehlenden Platzes für Orchester und Chor mussten die Verantwortlichen zahlreiche Kompromisse eingehen. So wurde die Musik vorab auf Band eingespielt; Nino Jung zeichnet dafür verantwortlich und hat seine Sache gut gemacht. Auch die Chorsequenzen kommen vom Band: Den Mitgliedern des Chamäleon-Ensembles gelingt es – von Neuwieds Kirchenmusikdirektor Thomas Schmidt bestens vorbereitet –, ihren Livegesang auf der Bühne einfühlsam und unauffällig mit diesem Tonband zu verbinden. In Bad Godesberg hingegen ist genügend Platz: Da singt dann der Neuwieder Jugendchor Vivace live.

Überhaupt leisten die insgesamt 29 eingesetzten Mitglieder des Theatervereins Chamäleon Schwerstarbeit. Sie schlüpfen von einem Kostüm ins nächste, sind mal als Offiziere zu sehen, dann als jubelndes argentinisches Volks. Mal als Gäste einer Kneipe, dann als Teilnehmer an der Beerdigung Evitas. Und auch Chamäleon-Chef Oliver Grabus ist nicht zu beneiden. Es hat nicht nur monatelang mit den Laiendarstellern für das Musical geprobt und die künstlerische Leitung innegehabt. Er spielt zudem im Stück den Magaldi, eine der Hauptrollen, und beweist dabei bislang ungeahntes Gesangstalent. Damit nicht genug: Kaum hat er das Magaldi-Kostüm abgelegt, ist er auch schon in zahlreichen Nebenrollen zu sehen. Teilweise bleibt ihm nur eine Minute für einen kompletten Kostümwechsel. Respekt!

Die Chamäleons machen ihre Sache prima, beweisen in einzelnen Szenen auch komisches Talent und bewegen sich – in der eleganten Choreografie von Claudia Lichtwardt-Seeliger – derart professionell, dass Fremde sie wohl gar nicht als Laien wahrnehmen werden. Eine stimmliche Offenbarung ist übrigens Madline Gerhardt aus Koblenz. Sie überzeugt in der Rolle von Peróns Geliebter und stellte Simone Kerchner gesanglich in den Schatten. Auch die Leistung des Musicaldarstellers Sascha Krebs, der den Che Guevara spielt, überzeugt. Insgesamt eine sehenswerte Inszenierung. (mp)

Neuwieder Hartz-IV-Empfänger fliegt mit Attest-Schwindel auf

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Neuwied - Das Neuwieder Jobcenter hat massive Probleme mit einzelnen Hartz-IV-Empfängern, die sich immer genau für den Tag krankschreiben lassen, an dem sie eigentlich bei ihrem Fallberater vorsprechen sollten. Das Auffällige: Nahezu sämtliche dieser „gelben Scheine" stammen von ein und derselben Arztpraxis.Jobcenter-Geschäftsführer Alois Müller kann daher die Kritik nicht nachvollziehen, die der Bürgerbeauftragte des Landes, Dieter Burgard, geübt hatte. Dieser hatte erklärt, er habe kein Verständnis für die Kontrolle bei Hilfeempfängern, die eine Krankmeldung vorlegen. Solche Kontrollen sieht eine Anweisung der Bundesagentur für Arbeit vor, die bei berechtigten Zweifeln das Einschalten des medizinischen Dienstes der Krankenkassen vorschreibt.

Alois Müller kann eine ganze Reihe von Personen aufzählen, bei denen es in der Tat Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen gibt, wobei er betont, dass es nur um einen kleinen Kreis von Betroffenen geht. Besonders extrem ist ein Fall, der jetzt sogar zur Anzeige bei der Staatsanwaltschaft kommt. Wie der Jobcenter-Geschäftsführer berichtet, entzieht sich ein Langzeitarbeitsloser seit September 2012 allen Gesprächseinladungen des Jobcenters. Rund 20 solcher Einladungen hat es seitdem gegeben, und passgenau für die jeweiligen Tage flatterte der Behörde jeweils ein gelber Schein auf den Tisch – ausgestellt von besagter Praxis, deren Inhaber nach Einschätzung Müllers das staatliche Hilfesystem generell ablehnt. Und wenn der Fallberater auch noch eine sogenannte Wegeunfähigkeitsbescheinigung sehen wollte, kam auch diese postwendend. Interessant dabei: Den Weg zum Arzt konnte der Betroffene gehen, ein paar Schritte weiter ins Jobcenter sollen ihm laut ärztlichem Attest aber unmöglich gewesen sein. Ebenfalls sehr interessant: Die Verlängerungsanträge für den Weiterbezug von Hartz IV, die alle sechs Monate zu stellen sind, konnte der Mann ohne Probleme persönlich im Amt abgeben.

Nun aber ist das Jobcenter dem Arbeitslosen auf andere Weise auf die Schliche gekommen. Er hatte von Anfang Dezember bis Ende Februar einen sogenannten Minijob, den der Arbeitgeber auch vorschriftsmäßig bei der Bundesknappschaft angemeldet hatte. Durch den automatischen Datenabgleich zwischen den Sozialleistungsträgern fiel der Schwindel auf. Denn dass er in dieser Zeit eine Beschäftigung hatte und mit Schneeschippen Geld verdiente, hatte der Mann dem Jobcenter verschwiegen. „Das ist Betrug", stellt Müller fest, der inzwischen Strafanzeige gestellt hat. Dass der Mann auch arbeitsunfähig gewesen sein soll, während er gleichzeitig seinem Minijob nachging, steht auf einem anderen Blatt. Denn dem Arzt beizukommen, der die fragwürdigen Atteste ausstellt, ist nach Angaben Müllers fast unmöglich. Die Kassenärztliche Vereinigung ist zwar eingeschaltet, beruft sich aber auf die ärztliche Einschätzung des Mediziners, von dem laut Müller gut 90 Prozent aller Krankmeldungen stammen, die dem Jobcenter in Neuwied vorgelegt werden. Vielleicht ist das ja auch einmal ein Fall für den Bürgerbeauftragten des Landes. (mp)

"Rhein in Flammen" von Linz bis Bonn künftig erst im Juni?

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Kreis Neuwied/Bonn - Seit Jahrzehnten steht für Touristen aus Deutschland und ganz Europa ein Termin fest im Kalender: Rhein in Flammen am ersten Wochenende im Mai. Das Feuerspektakel ist der Startschuss für die Reisesaison, auf den sich auch Gastronomen und Rheinschiffer freuen.Jetzt wollen die Bonner Veranstalter den Termin in den Juni verlegen. Der Grund: besseres und vor allem wärmeres Wetter. Eine Idee, die weder bei den Schiffseignern noch bei der Hotellerie und Gastronomie Begeisterung hervorruft. Auch die Organisatoren in der hiesigen Region sehen eine Terminverschiebung durchaus kritisch und vor allem kurzfristig nicht umsetzbar.

„Wir sind prinzipiell zwar offen. Aber es wäre ein logistisches Problem. Hotels zum Beispiel werden von den Reiseveranstaltern zwei Jahre im Voraus gebucht. Diesen Vorlauf braucht es also mindestens, Rhein in Flammen in den Juni zu verlegen", gibt Oliver Bremm, Chef der Tourismus Siebengebirge GmbH, die für das Spektakel am Ufer zwischen Königswinter und Unkel federführend zuständig ist, zu bedenken. Hinzukommt: „Im Juni werden die Tage noch länger. Die Feuerwerke beginnen also noch später. Die Gäste besteigen die Schiffe aber schon gegen 18 Uhr, wären folglich noch länger an Bord und erst viel später zu Hause", meint der Tourismusfachmann, der auch die Frachtschifffahrt auf dem Rhein noch stärker belastet sieht. „Der Streckenabschnitt muss komplett gesperrt werden. Jede Stunde Liegezeit ist für die Reeder aber ein Verlust", so Bremm, der daran erinnert, mit welcher Intention Rhein in Flammen in den 80er-Jahren aus der Taufe gehoben wurde. Es war als Auftaktveranstaltung für die Personenschifffahrtssaison gedacht und sollte der Flotte im sonst umsatzschwachen Mai ein gutes Geschäft mit vielen Gästen bescheren. Bremm: „Im Sommer sind die meisten Schiffe ohnehin gut ausgelastet und haben im Juni unter Umständen keine Kontingente frei."

Vor diesem Hintergrund haben einige Reeder schon ihr Veto eingelegt. Dieter Hau, der ehemalige Linzer Verkehrsamtsleiter, der jetzt zwei Schiffe auf dem Rhein fahren lässt, sieht die Terminverschiebung auch eher kritisch. „Im Juni ist es meist wärmer. Insofern wäre der Termin wünschenswert. Aber am 24. Juni ist der längste Tag des Jahres, was einen viel späteren Anfang bedeutet mit etlichen Folgewirkungen", sagt Hau. Auch er befürchtet ein logistisches Problem, was sich bis auf Sonderzüge und Busse ausweiten würde. Mal abgesehen davon, dass die Veranstaltungen an Land darunter zu leiden hätten, die meist erst gut besucht sind, wenn die Dämmerung langsam beginnt. Auch er glaubt, dass die Gäste an Bord mit einer mehr als siebenstündigen Schiffstour bis spät in die Nacht überfordert wären. „Wir legen zurzeit mit den Schiffen gegen 1.30 Uhr wieder hier in Linz an. Dann wäre es sicher 2.30 Uhr, meint Hau, der noch ein Problem sieht: Die Langzeitprospekte mit den Rhein-in-Flammen-Terminen für die kommenden Jahre seien schon längst europaweit bei den Reiseveranstaltern in der Werbung, und Buchungen seien schon erfolgt.

Ulrike Kessel vom Hotel Scheurener Hof in Unkel sieht keine Notwendigkeit zur Terminverschiebung. „Bloß nicht ändern", sagt sie. „Es ist der Saisonauftakt hier. Unsere Gäste freuen sich darauf. Das Wetter ist fast egal", meint die Gastronomin aus Erfahrung. Die Werbung durch Rhein in Flammen zum Saisonauftakt sei wichtig. „Bei einem späteren Termin würde die Veranstaltung außerdem in der Vielzahl anderer Angebote untergehen."

Thomas Herschbach von der Linzer Stadtentwicklungs- und Touristik-Gesellschaft kann der Idee jedoch Positives abgewinnen. Der Mai sei in Linz gespickt mit Veranstaltungen. „Im Juni und Juli haben wir noch Luft für Stadtfeste. Für uns ist wichtig, dass in Linz der Konvoi startet. Das ist für uns ein Imagefaktor." Insofern sieht er es positiv, dass Bremm die Idee, Rhein in Flammen bereits in Bad Hönningen oder in Höhe des Andernacher Geysirs beginnen zu lassen, als kaum durchführbar bewertet. „Das wurde schon vor zwei Jahren diskutiert. Die Schiffe müssten vor Neuwied drehen. Die Strecke nach Bonn ist dann einfach zu lang. Das geht nicht, obwohl es schön wäre." (san)

Deichwelle Neuwied öffnet wieder: Neue Zeiten, neue Tarife

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Neuwied - Schwimmbegeisterte Neuwieder können sich freuen: Die Deichwelle, die seit August 2012 geschlossen ist, öffnet an diesem Freitag wieder ihre Pforten. Allerdings werden die Preise laut Geschäftsführerin "moderat angehoben".

In den vergangenen Monaten wurde nicht nur an der Konstruktion der Deichwelle gearbeitet. Die Geschäftsführung nutzt die Gelegenheit, zahlreiche Neuerungen bei Tarifen, Öffnungszeiten und Service umzusetzen.

Geschäftsführerin Annette Engel-Adlung und ihr Team haben seit der Schließung Gästewünsche ausgewertet, Besucherströme analysiert und Potenziale für mehr Effizienz im laufenden Betrieb gesucht und mit Schulen und Vereinen gesprochen. „Wir sind ohne Scheuklappen an diese Aufgabe herangegangen", sagt sie. „Im Vordergrund standen die Wünsche der Gäste, gleichzeitig wollen wir nach der Wiedereröffnung durch optimierte Rahmenbedingungen wirtschaftlicher agieren."

Dazu zählt, die Auslastung der Deichwelle gleichmäßiger zu gestalten. „Wir haben uns daher entschlossen, den eher schwach ausgelasteten Montag außerhalb der Ferien künftig den Schulen und Vereinen zu reservieren." In den Ferien sind die Halle und die Sauna dagegen an sieben Tagen in der Woche geöffnet und bieten dann auch erweiterte Öffnungszeiten. „Individualgäste, Schulen und Vereine kommen sich bis auf wenige Zeiten nicht mehr in die Quere, wir können das Personal besser einteilen und Kurse und andere Angebote ausbauen."

Komplett überarbeitet wurden auch die Tarife. „Hier gab es immer wieder Anregungen der Gäste. So war der Zwei-Stunden-Tarif wenig praktikabel. In der Halle gibt's daher künftig einen Grundtarif von drei Stunden, dann wird nach jeder weiteren halben Stunde abgerechnet. Bleiben wird der Tagestarif. An Werktagen bleiben die Tarife in der Halle auf dem ehemaligen Niveau oder sinken leicht, an Sonn- und Feiertagen werden die Preise leicht angehoben. Damit wird ein neuer Familientarif möglich, der für maximal zwei Erwachsene und drei Kinder buchbar ist. Schließlich will sich die Deichwelle nunmehr als Familienbad positionieren. Nur in der Gesamtkalkulation durfte es für die Gäste nicht teurer werden: „Die Tarife sind deutlicher am Bedarf der Schwimmer und Saunagäste orientiert", sagt die Chefin.

Was im Bad die drei, sind in der Sauna (die in wenigen Wochen öffnet) die vier Stunden für den Grundtarif. Wer dann länger bleibt, bekommt auch hier nur im Halbstundentakt den Eintritt berechnet. „Zu den normalen Zeiten haben wir die Preise ganz moderat angehoben. Dafür ist allerdings die Saunalandschaft deutlich erweitert, und wir bleiben mit unseren Preisen unter denen der Mitbewerber", sagt Engel-Adlung. Günstiger wird es dagegen, wenn man dienstags bis freitags vor 13.30 Uhr zum Schwitzen kommt.

Punkten will man auch mit einem erweiterten Serviceangebot. Wie in anderen Bädern wird künftig das Armband nicht nur für den Umkleideschrank genutzt, sondern alle zusätzlichen Leistungen bargeldlos über einen Chip registriert und am Ausgang abgerechnet. Auch Eintrittskarten lassen sich künftig online buchen. So wird die Deichwelle als erstes Freibad in Deutschland das Handyticket einführen. Ein weiterer Zusatznutzen stellt ein automatisiertes Zutrittssystem dar, bei dem Gäste, ohne sich anstellen zu müssen, das Bad oder die Sauna besuchen können.

Neuwied opfert sein Deichstadtfest

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Neuwied - Im kommenden Jahr wird es weder ein Deichstadtfest noch einen französischen Markt in Neuwied geben. Der Grund: Der Rheinland-Pfalz-Tag muss verschoben werden. Am ursprünglich angedachten Termin Ende Mai finden aller Voraussicht nach sowohl die Europa- als auch die Kommunalwahlen statt. Unmöglich, da parallel eine Großveranstaltung des Landes laufen zu lassen.

Von unserem Redakteur Ulf Steffenfauseweh

Ein neues Datum zu finden, war allerdings nicht einfach. „Alles Mögliche mussten wir beachten, vor allem natürlich, dass es keine Kollisionen mit anderen Terminen gibt", berichtet Organisator Rolf Straschewski. Als neue Veranstaltungstage haben sich die Verantwortlichen nun das Wochenende vom 18. bis 20. Juli ausgeguckt, eine Woche vor dem Beginn der Sommerferien in Rheinland-Pfalz.

Laut der ursprünglichen Planung sollten allerdings eine Woche vor und eine Woche nach diesem Termin Deichstadtfest und französischer Markt stattfinden. Das jedoch zu organisieren, würde die Kapazitäten sprengen, sagt Straschewski und meint damit nicht nur die Mitarbeiter in der Neuwieder Verwaltung, sondern auch Feuerwehr, Polizei, Servicebetriebe und Rettungsdienst.

Drei aufeinanderfolgende Veranstaltungen seien auch ein Kostenfaktor, und außerdem wolle man die Anwohner, die dann ohnehin durch den Baustellenlärm in Mitleidenschaft gezogen würden, nicht noch weiter strapazieren, begründet der Leiter des Stadtmarketings die Entscheidung weiter.

Er sieht außerdem einen Vorteil: Denn auch wenn das Deichstadtfest und der französische Markt als eigenständige Veranstaltungen 2014 ausfallen werden, so sollen doch Teile des Programms – Straschewksi nennt konkret das Beispiel Hutparade – als lokales Programm in den Rheinland-Pfalz-Tag integriert und damit einem größeren Publikum vorgestellt werden.

„Neuwieder Besonderheiten und Stärken können in komprimierter Form einem überregionalen Publikum präsentiert werden und auf diese Weise nachhaltige positive und damit wirtschaftliche Effekte auslösen", heißt es dazu wörtlich in der Verwaltungsvorlage für den Stadtrat, der den neuen Termin und den einmaligen Ausfall der beiden Neuwieder Traditionsveranstaltungen in seiner nächsten Sitzung am kommenden Donnerstag absegnen soll.

Auf positive Zukunftseffekte hofft Straschewski auch in puncto Baustellen. Was auf der einen Seite kein besonders schöner Anblick ist, könne die Besucher auf der anderen Seite anregen, noch einmal wiederzukommen. „Sie sehen, dass Neuwied Zukunft baut", greift er den Slogan der Stadt auf. „Wenn sie sehen, dass da etwas Tolles entsteht, kann das der Grund sein, noch einmal wiederzukommen."

Dies gehört laut Straschewski auch zu den finanziell schwer messbaren Vorteilen, den Rheinland-Pfalz-Tag auszurichten. Neben dem Imagegewinn zählten dazu auch die positiven Auswirkungen auf den Handel und die Dienstleister in der Stadt. „Als wir Ende November den Mai als Termin für den Rheinland-Pfalz-Tag bekannt gegeben haben, war schon wenig später kaum mehr ein Bett in Neuwied zu bekommen", weiß Straschewski.

An direkten Einnahmen kommen für die Stadt 100 000 Euro hinzu. Auf der anderen Seite stehen schon in diesem Jahr Ausgaben in Höhe von 50 000 Euro im Plan und 250 000 Euro für 2014. Hinzu komme ein noch nicht kalkulierter, aber „sicherlich stattlicher" Betrag für die Leistungen der Servicebetriebe. An Gästen werden beim RLP-Tag 2014 an den drei Tagen insgesamt rund 300 000 Menschen erwartet. Zum Vergleich: Beim Deichstadtfest wurden in guten Jahren an vier Tagen rund 100 000 Besucher gezählt. Vom Aufwand her wird laut Straschewski auch deutlich mehr als 1993 betrieben, allein schon – die Loveparade-Katastrophe lässt grüßen – was die Sicherheit angeht.

Fusionieren bald Realschulen plus? Kreis Neuwied will alle Schulstandorte erhalten

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Kreis Neuwied - Fusionieren statt schließen: Das könnte die Lösung für die von rückläufigen Schülerzahlen geplagten Realschulen plus im Kreis Neuwied sein. Finden also bald die Schulen in Waldbreitbach und Niederbieber, Linz und Unkel oder Dierdorf und Puderbach unter einem Dach zusammen? Der neue Schulentwicklungsplan für den Kreis verfolgt genau diesen Ansatz. Noch ist aber nichts spruchreif.

Fest steht: Wenn der Kreis nicht mit einem neuen Schulentwicklungsplan gegensteuert, werden sich langfristig nur noch vier von derzeit elf Realschulen plus halten können. Das prognostiziert Experte Wolf Krämer-Mandeau vom Institut Bildung und Region Bonn, der jetzt erste Ergebnisse seiner Entwicklungsplanungen vorgelegt hat. Dabei orientiert sich der Fachmann unter anderem an nicht wegzudiskutierenden rückläufigen Geburten- und damit Schülerzahlen. Doch neben der Demografie muss der Kreis auch auf die Tendenz bei den Eltern reagieren, die ihren Nachwuchs offensichtlich viel lieber zum Gymnasium oder an eine Integrierte Gesamtschule schicken als zur Realschule plus.

„Den Realschulen laufen die Schüler weg", weiß Landrat Rainer Kaul. Kleine Realschulen plus wie die in Waldbreitbach, Puderbach oder Unkel sind zuerst gefährdet, aus der Schullandschaft zu verschwinden. Zumal Bildungsministerin Doris Ahnen plant, Realschulen plus mit weniger als drei Klassen pro Stufe über kurz oder lang zu schließen. Das betrifft kreisweit derzeit zwar nur Waldbreitbach, aber irgendwann würden auch die Schulen in Puderbach, Unkel, Rheinbrohl oder Irlich „ausbluten".

Doch so weit wollen es die Verantwortlichen beim Kreis, in den Gremien und Schulen nicht kommen lassen. Der neue Schulentwicklungsplan soll einen Weg aufzeigen, wie sich alle elf Schulstandorte halten lassen und zudem mindestens die Fachhochschulreife bieten können. Wie dieser Weg aussehen soll, das hat sich laut Landrat bereits in ersten Diskussionen mit Schulleitungen und Bürgermeistern herauskristallisiert. Kaul: „Das Zauberwort lautet Pärchenbildung."

Das heißt nicht anderes, als dass Realschulen plus nach dem Prinzip eine Schulleitung für zwei Schulstandorte fusionieren sollen. So könnten die Schulen in Puderbach und Dierdorf, Asbach und Neustadt, Waldbreitbach und Niederbieber sowie Linz und Unkel in Zukunft als „eine Schule unter zwei Dächern" geführt werden. Damit würde sich die Zahl der Schulen verringern, aber nicht die der Standorte. Das Ziel wohnortnahe Versorgung wäre so gesichert. Der Waldbreitbacher Schulleiter Peter Schneider etwa ist offen für eine „Pärchenbildung", um den Standort zu sichern. Er will das mit Kollegen und Eltern besprechen.

Kaul befürwortet zudem, künftig an beiden Standorten einer Schule die Schüler von Klasse fünf bis zehn unterrichten zu lassen. Das zu splitten, würde nur den „Schülertourismus" fördern und die Kosten für den Transport nach oben treiben. Anzustreben sei ferner, an einem der beiden Standorte die Fachhochschulreife oder das Abitur anzubieten. Zwangsläufig steht für Kaul die Frage nach Integrierten Gesamtschulen (IGS) im Raum. Den Gedanken von Bürgermeister Werner Grüber, dass es auch beim Pärchen Waldbreitbach-Niederbieber eine IGS geben könnte, findet Kaul „attraktiv". Fakt ist, dass Eltern verstärkt zu dieser Schulform tendieren und der Kreis bisher Hunderte Schüler an Standorte wie Horhausen oder Selters verliert.

Die auf Geburtenzahlen gestützte Basis für diese Überlegungen haben Experten um Krämer-Mandeau geliefert, die den Auftrag hatten, den zuletzt 2007 fortgeschriebenen Schulentwicklungsplan neu zuzuschneiden. Das Institut sieht einen gravierenden Einbruch bei der Zahl der Schüler, die an weiterführende Schulen wechseln werden. Waren das 2008 noch 2025 Schüler, so sind es dieses Jahr 1650, 2018 1500 und 2023 nur noch 1450. Die Entwicklung bei den Gesamtschülerzahlen für die weiterführenden Schulen (außer Berufsschulen) spricht ebenfalls Bände: Demnach sank sie von 13 960 (vor fünf Jahren) auf inzwischen 12 222. Nach Einschätzung des Instituts ist davon auszugehen, dass künftig mehr als 40 Prozent dieser Kinder an Gymnasien wechseln werden, mehr als 10 Prozent an eine IGS.

Das vor Augen, hat der Kreis den Plan zur Diskussion in Schulen und politischen Gremien freigegeben. Ziel ist ein möglichst breiter Diskurs. Letztlich soll dem Kreistag im September etwas Beschlussfähiges in Sachen Schulentwicklungsplan vorliegen. Kaul: „Auf das politische Signal wird es ankommen. Schließlich müssen wir auch das Land von unseren Plänen überzeugen."

Von unserem Redakteur Ralf Grün


"Quatsch" aus der Gerüchteküche nach Einsatz der "Küchenchefs": Nassens Mühle steht keineswegs vor dem Aus

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Waldbreitbach - Die unheilvollen Folgen einer angekündigten Fernsehsendung – so lässt sich das überschreiben, was Petra Nassen-Kerka, Inhaberin der Nassens Mühle in Waldbreitbach, in den vergangenen Wochen erleben musste. Unverschuldet kämpft sie hartnäckig gegen „immer wildere Gerüchte", wonach ihr Restaurant nach den Dreharbeiten mit den „Küchenchefs" vor dem Aus stehen würde. Fakt ist, so betont die Inhaberin gegenüber der RZ: „Da ist rein gar nichts dran."

Trotzdem, was zurückliegend passiert ist, hat der Wirtin schon zu schaffen gemacht. „Erst vorige Woche habe ich einen Anruf aus Neuwied erhalten. Da wollte jemand wissen, ob unser Koch eine neue Arbeit braucht, jetzt wo wir doch zumachen würden", erzählt Petra Nassen-Kerka. Und auch Gäste hätten sich verwundert gezeigt, dass das Lokal unverändert geöffnet hat, wo sie doch anderes gehört hätten.

Hintergrund für die brodelnde Gerüchteküche ist der Besuch der „Küchenchefs" Mario Kotaska und Martin Baudrexel im vergangenen Sommer (die RZ berichtete). Zusammen mit Petra Nassen-Kerka haben sie vor laufenden Kameras erfolgreich versucht, dem Restaurant samt Chefin und Mitarbeitern wieder neuen Schwung zu verleihen. In der Sendestaffel ab November sollte der Beitrag aus dem Wiedtal bei VOX ausgestrahlt werden. So ist es zumindest der Wirtin und der RZ damals angekündigt worden. Und genau da liegt die Ursache für die von einigen im Wiedtal verbreiteten Gerüchte, wonach Nassens Mühle angeblich in Konkurs geht. Als Begründung hielt ein weiteres Gerücht her: Demnach werden Sendungen nur ausgestrahlt, wenn die betreffenden Lokale weiterhin in Betrieb sind.

„Das ist natürlich absoluter Unsinn. Zum Leidwesen von Frau Nassen-Kerka tragen diese Gerüchte natürlich nicht zum Erfolg des Restaurants bei", erklärt Boris Waßerka von der Produktionsfirma Eyeworks Entertainment in Köln.

Wie die Wirtin weiß, ist der Teil über die Nassens Mühle nicht der einzige, der noch nicht ausgestrahlt worden ist. „Das Problem ist nur, diese Teile waren nicht in der Fernsehzeitung offiziell angekündigt." Die Menschen im Wiedtal saßen am angekündigten Abend jedenfalls alle vor dem Fernseher und wunderten sich, als plötzlich ein ganz anderes Lokal im Rampenlicht stand. „Der Sender hat das Programm zehn Tage vorher geändert. Da waren die Zeitungen bereits gedruckt", sagt Petra Nassen-Kerka. Von da an schossen die Gerüchte ins Kraut. Heute weiß die Wirtin: Die Sendung über ihr Haus wird in der nächsten Staffel gezeigt.

Promi-Koch Martin Baudrexel meldete sich bei der RZ und drückte sein Bedauern aus: „Dass sich VOX entschlossen hat, den Serienteil zur Nassens Mühle erst in der nächsten Staffel auszustrahlen, hat nichts mit dem Restaurant an sich zu tun. Soweit wir wissen, wollte der Sender lediglich vermeiden, dass sich aufeinanderfolgende Teile thematisch zu ähnlich sind." Davon abgesehen bescheinigt Baudrexel sowohl Lokal als auch Wirtin „großes Potenzial".

Heddesdorfer Pfingstkirmes lockt mit „erster Ausstellergarde"

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Neuwied - Die Pfingstkirmes steht vor der Tür, und in diesem Jahr ist die „erste Garde" der Aussteller von Freitag bis Dienstag in Heddesdorf. Das sagt jedenfalls Marcus Preis, der von „sehr guten Fahrgeschäften, die sonst auf den anderen großen Jahrmärkten stehen", spricht. Und der 43-Jährige, der aus Neuwied stammt und in Dortmund lebt, müsste es wissen.

Von unserem Redakteur Ulf Steffenfauseweh

Schließlich ist er nicht nur ausgewiesener Kirmesfan und besucht nach eigener Aussage pro Jahr 50 bis 60 Plätze, sondern schreibt auch für die Fachzeitungen „Komet" sowie „Kirmes- und Park-Revue".

Und weil Preis froh ist, dass seine „Heimatkirmes" in diesem Jahr seit Langem mal wieder eine Topbesetzung hat, hat er einige Schausteller animiert, eine Werbeidee von anderen Volksfesten zu übernehmen: Statt der üblichen Plakate, die viele Läden mittlerweile grundsätzlich nicht mehr aushängen, sollen dieses Mal 90 große Lebkuchenherzen in Geschäften der Neuwieder Fußgängerzone und in Heddesdorf auf den Jahrmarkt aufmerksam machen.

„Klasse Idee", findet auch Herbert Meyer, der die Werbeaktion daher gern gemeinsam mit Michaela Lanser, Elisabeth Schunk, Inge Bruch und Willi Meyer finanziert hat. Und auch er weist darauf hin, dass es in diesem Jahr gelungen sei, ein gutes Angebot für die Besucher in Heddesdorf zusammenzustellen. Und so hofft er, dass dem allgemein zu beobachtenden Kirmessterben, das sich verschärft habe, seit Kinder und Jugendliche ihr Geld vor allem für Handys ausgeben, ein wenig entgegengewirkt werden kann.

Dafür wollen etwa 70 Schaustellerbetriebe und Markthändler auf dem 15 000 Quadratmeter großen Grundstück sorgen. Und darunter sind es neben diversen Imbissgeschäften und vier Biergärten natürlich besonders die Fahrgeschäfte, die die Besucher anlocken sollen. Neben dem Motodrom, das schon vor 60 Jahren in Heddesdorf war (siehe Text unten), werden neu beispielsweise die Überkopf-Schaukel „Flash", das Kinderkarussel „Crazy Clown" und der Drehteller „High Impress" aufgebaut. Ebenfalls erstmals in Neuwied ist das Laufgeschäft „Pirates Adventure". Alte Bekannte wie „Turbo Force", „Spinning Racer" und natürlich Autoscooter sowie Riesenrad dürfen aber ebenso wenig fehlen.

Außerdem gibt es in diesem Jahr einen „Panic Room". Dort treten Livedarsteller auf, die als Hannibal Lector, Chucky die Mörderpuppe, Freddy Krüger oder weitere aus Horrorfilmen bekannte Figuren die Besucher erschrecken. „Man kann uns nicht mit dem vergleichen, was bisher auf Kirmes-Geisterbahnen bekannt war. Mit uns erlebt man ein vollkommen neues Horrorvergnügen, und wir bringen auch den Mutigsten zum Schreien", verspricht Regisseur Norman Hesse und stellt in Aussicht, dass zwei Erwachsene dabei als Darsteller mitmachen können (siehe Textende).

Untrennbar mit der Kirmes verbunden ist natürlich der Pfingstritt. Die Heddesdorfer Burschen und die Pfingstreiter laden zunächst samstags an die „Nobersch Bank" in Heddesdorf zur offiziellen Kirmeseröffnung ein. Der Dienstag ist dann traditionell in Heddesdorf der „Vadderdach". Um 10 Uhr brechen die Pfingstreiter zum Pfingstritt an der Bimsstraße auf. Von da geht's nach Rommersdorf. Mittags holen sich die Pfingstreiter dann in Engers ihren Tribut ab – eine Tradition, die der Bürgerverein Engers gemeinsam mit den Heddesdorfer Burschen erfolgreich „wiederbelebt" hat (ein weiterer Bericht dazu folgt).

Z Wer als Darsteller im Panic Room teilnehmen möchte, muss über 18 Jahre alt sein. Dann kann er sich mit einer E-Mail an screamteamgermany@gmail.com bewerben. Er sollte darin Namen, Alter und den Grund, warum er glaubt, der Richtige für den Job zu sein, mitteilen. Wer teilnehmen darf, wird eingekleidet, geschminkt und mit passenden Requisiten ausgestattet. Außerdem gibt es einen „Grundkurs im Erschrecken" und freie Versorgung.

Heimbach-Weis und Gladbach duellieren sich

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Heimbach-Weis/Gladbach - Rivalen sind sie schon lange, jetzt suchen sie die Entscheidung: Angeführt von ihren Ortsvorstehern treten die Bürger der Stadtteile Heimbach-Weis und Gladbach zum Duell gegeneinander an. Vom 7. bis zum 9. Juni müssen sie bei drei verschiedenen Aufgaben, die ihnen der Radiosender RPR1 stellt, beweisen, wer der Bessere ist.

Von unserem Redakteur Ulf Steffenfauseweh

Dem Sieger winkt neben der Ehre der Einzug ins Halbfinale der RPR-Bürgermeisterschaft und damit die Aussicht auf einen Gewinn von 10 000 Euro für den guten Zweck. Dem Verlierer droht zwar Schimpf und Schande, allerdings winkt immerhin auch hier eine Trostprämie von 1000 Euro.

Das Geld wird – bei Sieger wie Verlierer – den örtlichen Kindergärten zu Gute kommen, da waren sich die Ortsvorsteher Michael Kahn (Heimbach-Weis) und Matthias Maxein (Gladbach) beim Vorgespräch einig. Letzterer wusste sogar schon, dass damit in Gladbach daher bald eine neue Matsch- und Planschanlage gebaut wird, für die es sonst keine Zuschüsse der Stadt gibt.

Doch wie sehen die Spiele aus? Welche Aufgaben die Teams gestellt bekommen, ist noch streng geheim. Der Radiosender RPR1 gibt sie erst am jeweiligen Tag bekannt. Und zumindest für die beiden Ortsvorsteher heißt es dann früh aufstehen: Um 7 Uhr werden sie zur Verkündigung live zugeschaltet. „Völlig gegen meinen Biorhythmus", klagt Michael Kahn zwar, seine Siegesgewissheit trübt das jedoch nicht. Und so verzichtete er auf eine laute Kampfansage: „Gegen Schwächere sag' ich nichts", meinte er nur. Matthias Maxein war allerdings nicht minder siegessicher und kündigte in Anlehnung an die Karnevalsrufe der drei KGs an: „Bat nau. Ömmer kann käner."

Apropos Karnevalsgesellschaften. Die sind zwar nicht offiziell als Vereine im Boot, treten aber doch als Zugpferde für ihre Orte auf. Das versicherten die Präsidenten Peter Blum (KG Gladbach) und Stephan Bleidt (KG Weis und stellvertretend auch für seinen der KG Heimbach vorstehenden Bruder Michael). Sie berichteten außerdem, dass die Mobilisierung der „Truppen" über das Internet schon angelaufen und auf große Resonanz gestoßen sei (Bleidt: „Absoluter Wahnsinn, was da los ist."

Zum eigentlichen „Kriegsrat" rufen die Ortsvorsteher alle Vereine und Bürger aber noch separat auf. Die Heimbach-Weiser treffen sich dazu am Dienstag, 22. Mai, um 19.30 Uhr im Festraum der Karnevalsgesellschaft Heimbach, die Gladbacher kommen einen Tag später, aber dafür eine halbe Stunde früher zusammen: am Mittwoch, 23. Mai, um 19 Uhr in der Halle ihrer KG.

Der Rahmen der Spiele steht bereits fest. So werden die Wettkämpfe am Freitag, 7. Juni, um 14 Uhr auf dem Kirmesplatz in Heimbach-Weis beginnen. Die zweite Runde findet analog dazu am Samstag, 8. Juni, ab 14 Uhr auf dem Gladbacher Kirmesplatz statt. Und anschließend wird gefeiert: Dann steigt in der Gladbacher Sporthalle die große Party Night mit RPR1, bei der DJ Nick Sawatzki (Chartshow am Samstag, Stadionsprecher von Mainz 05) auflegt. Siegesgesänge wird man dabei allerdings noch nicht hören.

Denn die Bürgermeisterschaft wird erst am Sonntag entschieden, wobei das Heimrecht dafür vorher gesondert ausgespielt wird. In den ersten beiden Runden gibt es ansonsten jeweils einen Punkt, in der dritten Runde dagegen zwei. Steht es dann noch unentschieden, müssen die beiden Ortsvorsteher den Gewinner im direkten Duell ausfechten. Und dann heißt es: Spaß haben alle, aber als Sieger kann es nur einen geben!

Weitere Infos auf www.rpr1.de

Heddesdorfer Berg: Zwei Kreisel am Beverwijker Ring?

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Heddesdorf - Das Thema "Verkehrssicherheit" soll mit Erfüllng der Sofortmaßnahmen nicht zu den Akten gelegt werden. Der Sicherheitsexperte der Ludwig-Erhard-Berufsschule hat deshalb ein Konzept vorgesehen, das die Situation langfristig lösen soll.

Von unserem Redakteur Ulf Steffenfauseweh

Der Wendehammer in der Ludwig-Erhard-Straße zwischen Grund- und Berufsschule auf dem Heddesdorfer Berg ist bereits abgepollert, Querungshilfe und Rüttelplatte sollen in Kürze kommen. Insoweit hat die Stadt Neuwied mit ihren versprochenen Sofortmaßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit Wort gehalten.

Das kommt bei den Schulen auch gut an. Der Ludwig-Erhard-Berufsschule (LES) reicht es allerdings mittelfristig nicht. Sie schließt sich daher nicht nur der Forderung der Heddesdorfer SPD nach Einrichtung einer Tempo-30-Zone (die RZ berichtete) an, sondern hat auch ein Verkehrskonzept ausgearbeitet: mit zwei Kreisverkehren und einer neuen Zufahrt zu den Parkplätzen.

Im Kern geht es in dem vom Schul-Sicherheitsbeauftragten Michael Neudecker erarbeiteten und bei einem Treffen mit den Sozialdemokraten vorgestellten Vorschlag darum, die Ludwig-Erhard-Straße komplett vom Schulverkehr zu befreien. Sie soll nur noch für Busse und Anlieger frei sein.

Dies wäre möglich, wenn an der jetzigen Kreuzung Theodor-Heuss-Straße/Beverwijker Ring ein Kreisverkehr mit einer zusätzlichen Abfahrt gebaut würde. Diese neue Straße müsste über die jetzigen Treppenstufen führen (parallel zur beschrankten Bedienstetenzufahrt) und alleinige Ein- und Ausfahrt zu den Parkplätzen der Schule sein. Alle anderen könnten dann mit einem Poller abgesperrt werden und würden nur noch als Notfallwege dienen. Darüber hinaus schlägt die Schule auch an der Kreuzung Beverwijker Ring/Konrad-Adenauer-Straße einen Kreisverkehr vor. Damit würden nach Meinung der Verantwortlichen „an beiden neuralgischen Punkten" die Autofahrer abgebremst.

Insgesamt, so ist sich Neudecker sicher, handelt es sich bei dem Konzept „um eine einfache und gut durchführbare Sache". Allerdings weiß er auch, dass sie nicht kostenfrei wäre. Dennoch sei sie für die Sicherheit nötig, zumal das aktuelle Verkehrskonzept noch aus der Bauphase der Schule in den 70er-Jahren stamme, sich die Gegebenheiten seitdem aber grundlegend geändert hätten.

Das sehen Schulleiter Bernd Lorenz, Stellvertreter Alfons Plag und Verkehrsobmann Christian Sprenger ähnlich. Mit der Realisierung der Sofortmaßnahmen dürfe das Thema Verkehrssicherheit jetzt nicht zu den Akten gelegt werden, sind sie sich einig. Denn, so ergänzte Plag, auch die künftig sinkenden Schülerzahlen würden das Problem nicht lösen.

Und selbst wenn sowohl der tödliche Unfall als auch eine verstärkte Polizeipräsenz in den vergangenen Wochen einen Umdenkensprozess bei vielen Schülern eingeleitet hätten, wisse man schließlich nicht, wie lang dieser anhalte.

Gerade die derzeit mehr als 2800 Schüler unterrichtende Berufsschule habe einen deutlich stärkeren Durchlauf. Während die Jugendlichen an einer Realschule im Regelfall sechs und an einem Gymnasium neun Jahre blieben, besuchten sie die LES normalerweise nur zwei bis drei Schuljahre.

Heddesdorfer Pfingstkirmes punktet mit uralten Bräuchen

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Heddesdorf - In München hätte ein Fassanstich wie der von OberbürgermeisterNikolaus Roth zur Eröffnung des Pfingstkirmesplatzes am Samstagnachmittagwohl für einen Skandal gesorgt. In Neuwied hingegen nahm man den zaghaft-symbolischen Schlag mit dem Holzhammer auf das bereits fix und fertig angezapfte Pfingstbierfass mit einem Schmunzeln zur Kenntnis.

Von unserer Mitarbeiterin Andrea Niebergall

Wichtiger war da schon der Blick in den (zu diesem Zeitpunkt herrlich blauen) Himmel und auf das reichhaltige Angebot der Schausteller. Beides fiel zur Zufriedenheit der Gäste aus, und so stand einer ausgelassenen Kirmeseröffnung am Abend durch die Pfingstreiter an der „Nohbersch Bank" nichts im Wege.

Zwei zünftige Kaltblüter trabten am Samstagnachmittag auf den Kirmesplatzund zogen einen Wagen mit den traditionellen Kirmesbäumchen hinter sich her. Mit diesem imposanten Anblick starteten die Pfingstreiter derBurschengesellschaft Heddesdorf zusammen mit den Schaustellern, der Vereinigung Heddesdorfer Bürger und vielen Gästen ganz offiziell ins Rummelplatzwochenende. Stadtratsmitglieder, Ehrengäste und Rumelbesucher waren zur Bühne gekommen, das Fanfarencorps der Funken Rot-Weiß spielte feierlich auf, und die Neuwieder Schützengesellschaft legte wiederum an, um die tollen Tage mit Böllerschüssen zu begrüßen. „Ohne sie würde etwas fehlen", betonte OB Roth und wie noch einmal auf die beiden Seiten derPfingstkirmes hin: Den historischen Part, vertreten durch die Pfingstreiter, die am Abend ihre Kirmes offiziell eröffneten und am Dienstag mit dem 449.Pfingstritt in Folge („Und wenn sie auf dem Besenstiel geritten sind, ausgefallen ist es nie", so OB Roth) ihren Höhepunkt erleben werden, und den modernen Teil mit dem Rummelplatz, wo schon am Freitag die ersten Gäste ihre Adrenalinerlebnisse feierten. „Wir sind ja zum zweiten Mal schon freitags gestartet. Und auch wenn uns das Wetter unhold war, so hatte ich trotzdemden Eindruck, dass schon viele gekommen waren", freute sich Roth und wies auch gleich auf den Dienstag als Familientag hin.

Und dann präsentierte Roth auch noch eine ganz besondere Attraktion, die vor allem die älteren Kirmesbesucher in nostalgische Stimmung versetzen wird: Eine Steilwand, in der Motorradfahrer ihre aufregenden Stunts zeigen, die schon 1953 genauso in Neuwied die Kirmes bereicherte. Zum Beweis zückte Roth die entsprechende Betriebsgenehmigung mit Prüfsiegel des Neuwieder Amtes.

Die jüngeren Gäste ließen sich indes eher von den modernen Fahrgeschäftenlocken, auch wenn nicht alle den Schneid besaßen, um einen der nur acht Plätze auf dem „Turbo Force" zu ergattern., der seine „Opfer" 40 Meter indie Höhe schleudert, um sie dann mit rund 100 Stundenkilometern in die Tiefe zu stürzen – dank beweglicher Gondeln teils sogar kopfüber! „Uns ist aufgefallen, dass in diesem Jahr sehr viele neue und moderne Fahrgeschäfte da sind. Aber wir schauen lieber zu", lobte Sabine Stumm aus Straßenhaus, die mit ihrer Freundin Jenny zum Feuerwerk am Samstagabend gekommen war. Und weil das Wetter da noch richtig gut mitspielte, wurde es auch ordentlich voll auf dem Rummelplatz – und an der Nohbersch Bank, wo die Pfingstreiterganz traditionell ihre Heddesdorfer Kirmes ein wenig abseits und doch in fühlbarere Nähe des großen Kirmesplatzes feierten.

Bad Hönningen ist zurück im Mittelalter

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Bad Hönningen - „ Nicklas der Nickinger" weiß genau, was er tut. Mit geschickten Händen baut der Zehnjährige die Gussform zusammen, gießt unter den Augen der Zuschauer flüssiges Zinn hinein. Heraus kommt ein Talismann in Form eines Ankers. „Er schützt euch vor Blitzeinschlag. Falls er versagt, dürft ihr ihn zurückbringen", erfahren die Besucher des zehnten „Pfingstspectaculums" in den Bad Hönninger Rheinanlagen.

Von unserer Mitarbeiterin
Sabine Nitsch

Drei Tage lang lagerten in den Rheinwiesen auf Einladung von Bernd Ahlemeier/Artus Night in Zusammenarbeit mit der Tourist-Information Bad Hönningen Ritter, schottische Söldner, Landsknechte samt Familie, Hund, Frettchen und Gefolge. Sie unterhielten mit „allerley Spectacel", boten „Speys und Trank" oder gaben Einblick in die Gepflogenheiten der Zeit, die uns heute so fasziniert.

Statt Fernsehen gibt es Lagerfeuer, an dem es sich auch die rauflustigsten Söldner abends zu den Klängen des „Hümmelchens", einer Art Dudelsack aus der Renaissance, gemütlich machen und mit flinken Fingern kleine Metallringe biegen, aus denen sie ihr Kettenhemd basteln. Keine leichte Sache. „Das Hemd allein wiegt rund 15 Kilogramm", erläutert Felix Rusberg, ein freier Ritter der gleichnamigen Ritterschaft aus Köln, während er Felix Franke das Ritteroutfit anlegt: wattiertes Untergewand, Kettenhemd, Kettenhaube, metallbewehrte Handschuhe, Metallhaube, Helm und Schwert.

Der Proband geht bei fast 30 Kilogramm, die er am Leibe trägt, erst mal in die Knie, und sehen tut er durch den Kopfputz auch nichts. Das Mittelalter verlangt echten Helden eben einiges ab, bevor sie auf dem Kampfplatz um die Gunst der Holden kämpfen und ihr mit wohlgesetzten Worten von der Minne singen dürfen. Immerhin schlägt der Ritter sich wacker bei einen Schaukampfgeplänkel, bei dem er sein Schwert ausprobiert. „Man kann sich ganz gut bewegen, aber nach kurzer Zeit bist du platt", stellt er nach seinem Ausflug ins finstere Mittelalter fest.

Das hat aber seine unterhaltsamen Seiten. So kann es auf dem kleinsten Riesenrad der Welt, das per Hand angetrieben wird, auch Erwachsenen beim turbulenten Rundumdreh schlecht werden. Auch beim Bogenschießen oder Eierwerfen lässt es sich gut die Zeit vertreiben, genauso wie beim Mäuserennen mit Heinrich von und zu Mäuseglück. Denn der Mäuserich ist ein echter Herzensbrecher. „Ist der süß. Ich will auch so eine", flöten vor allem kleine Mädchen ihren Eltern zu, die der neuen Liebe der Tochter aber mit eher gemischten Gefühlen begegnen. Heinrich lässt sich davon nicht beirren und verschwindet flink immer wieder in die kleinen Häuschen. Wer vorher rät, welches es sein wird, hat gewonnen.

Auf dem mittelalterlichen Markt bieten viele Stände alles feil, was die Herzen der Kunden höher schlagen lässt. In einer „Schaukäserey" kann man sich erst anschauen, wie köstlicher Käse entsteht, um ihn dann zu probieren und zu kaufen. Es gibt Kreatives aus Filz, handgemachte Bonbons, frisch gebrannte Mandeln, getrocknete Früchte und Nüsse, Schmuck aus Leder und edlen Metallen sowie Leckeres vom Grill. Im Übrigen präsentiert sich das Mittelalter auch hochprozentig: Mit „Hexen- und Ritterblut" vertreibt man die Pest und andere Plagen, um das Laben dann in vollen Zügen zu genießen. Und auch das Modebewusstsein kommt nicht zu kurz. So halten die Händler schicke Kleider für die Damen und Schottenröcke für die Herren bereit. Die kariert berockten Highlander von „Mac Gregor" aus dem Bergischen Land zeigen derweil, dass Mann im Kilt eine gute Figur machen kann und lüften auch das Geheimnis, was ein echter Schotte drunter trägt: nämlich gar nichts.

Einen Blick in die Zukunft erlaubt Laura, die Seherin, mit ihren Tarotkarten. „Es geht aber mehr um die Qualität eines Menschen", sagt sie zu ihren Fähigkeiten, für die sie von der Inquisition im späten Mittelalter auf den Scheiterhaufen geschickt worden wäre. Ganz anders der Buchhändler, der demonstriert, dass Gottes Wort im Mittelalter auch im praktischen Wortsinn eine Waffe war: In Stoff eingenäht wurden Bibeln gerne von Mönchen wie ein Morgenstern geschwungen. „Es heißt ja nicht umsonst, dass einem die Bibel um die Ohren gehauen wurde", erläuterte der Fachmann die Kraft des Buches der Bücher, bevor ein Feuerspectaculum am Sonntag den Schlusspunkt setzt und trotz Regens viele Besucher anlockt.

Motorradfahrer stirbt bei Unfall

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Isenburg - Tödliche Verletzungen hat ein Motorradfahrer am Samstag gegen 18.15 Uhr bei einem Verkehrsunfall auf der L 304 zwischen Kausen und Isenburg erlitten.

Der aus der Verbandsgemeinde Dierdorf stammende Mann fuhr nach Zeugenaussagen in einer beginnenden Linkskurve vermutlich infolge eines Fahrfehlers geradeaus, kam nach rechts von der Fahrbahn ab und prallte gegen eine Felswand. Dabei zog sich der 27-Jährige schwerste Verletzungen zu,  denen er trotz Reanimationsmaßnahmen durch einen Notarzt noch an der Unfallstelle erlag.


Vollsperrung der Wiedtalstrecke beginnt bereits am 10. Juni

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Datzeroth/Neuwied - Die Menschen im Wiedtal müssen sich darauf einstellen, dass die L 255 demnächst länger gesperrt bleibt, als bislang angenommen und vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) angekündigt: Aus acht Wochen Vollsperrung werden nun zehn. Nur das Ende der erschwerten Bedingungen für die Bevölkerung bleibt wie vorgesehen auf den letzten Ferientag, 16. August, terminiert.

Wie LBM, Kreisverwaltung und beteiligte Kommunen in einer gemeinsamen Presseerklärung mitteilen, wird die Landesstraße nun bereits am 10. Juni und nicht erst am 24. Juni komplett gesperrt. Hintergrund sind „zwingend notwendige Rodungsarbeiten" zwischen Altwied und Laubachsmühle, die das Forstamt Dierdorf anberaumt hat. Laut Behörde müssen die Bäume links und rechts der Straße auf diesem Abschnitt weichen, um der Verkehrssicherung Genüge zu tun.

LBM und Kreis betonen, dass die zusätzlichen zwei Wochen Sperrzeit nichts mit dem Bau des Wiedtalradweges und dem gleichzeitigen Ausbau der L 255 zwischen Friedrichstal und Laubachsmühle zu tun haben. Die Alternative, die Rodungen innerhalb der am 24. Juni beginnenden Bauarbeiten in Angriff zu nehmen, steht laut Behörden nicht zur Debatte: „Sie sind in der bauablaufoptimierten Vollsperrungsphase von acht Wochen nicht durchführbar."

Auf die Frage, warum die Rodungen genau in diesem Zeitraum erfolgen müssen, antwortet Forstamtsleiter Uwe Hoffmann: „Wir werden schon seit Jahren vertröstet. Bislang hieß es, dass wir während der Vollsperrung für die Baustelle roden können. Das ging jetzt aber doch nicht, deshalb tun wir das unmittelbar vor dem Baubeginn." Das hat laut Hoffmann Vorteile. Bei den Rodungen auftretende Schäden betreffen dann die alte und nicht die neue Straße. Zudem würden beim Straßenausbau auch die unteren Hangbereiche einbezogen. „Das wiederum kann für Instabilität beim Baumbestand sorgen. Wenn wir vorher roden, halten wir also das Risiko für die öffentliche Hand am geringsten."

Der neue Terminplan sei mit den Verwaltungen in Neuwied und Waldbreitbach sowie dem Forstrevier Rodenbach abgestimmt. Das bestätigt auch Werner Oster, stellvertretender Leiter des LBM, auf RZ-Nachfrage. Und die Datzerother Bürgerinitiative „Radweg ja – Vollsperrung nein!" sei ebenfalls über das Geplante informiert. Bürgermeister Werner Grüber sagt: „Das ist die Lösung, die für die Bürger noch die günstigste ist."

Für die Zeit der Rodungsarbeiten kommt das Forstamt den Betroffenen im Wiedtal und Neuwied entgegen: So dürfen Busse des ÖPNV und der Berufsverkehr nur aus Richtung Niederbreitbach in der Zeit von 5 bis 7.15 Uhr die dann einspurig befahrbare L 255 nutzen. Wobei es ab Laubachsmühle nur noch im Schritttempo vorwärtsgehen soll. Diese Möglichkeit gibt es mit dem Start der Bauarbeiten (24. Juni) nicht mehr.

Ansonsten wird es zwischen Datzeroth und Niederbreitbach einen Pendelverkehr bis zur nächsten Bushaltestelle an der Umleitungsstrecke über Kurtscheid und Rengsdorf geben. Was die Abfahrtszeiten und sonstige Fahrplanänderungen betrifft, wollen die Verantwortlichen noch informieren. Die Laubachsmühle wird übrigens „während der gesamten Sperrzeit" erreichbar sein.

Apotheken im Kreis Neuwied kämpfen ums Überleben

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Kreis Neuwied - Die Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt im vierten Jahr in Folge und erreicht damit den niedrigsten Stand seit 1994. Konkrete Zahlen für den Kreis Neuwied kann der Landesverband auf eine RZ-Anfrage zwar nicht nennen. Doch einige Inhaber haben diesen Trend auch schon hier schmerzlich zu spüren bekommen.

Von unserem Reporter Carsten Liebfried

„Ich musste mein Geschäft in Rengsdorf schließen“, sagt Peter Hardy Kahr. Gemeinsam mit seiner Frau betreibt er noch die Adler-Apotheke in Oberbieber. Den Grund für den schleichenden Niedergang sieht er etwa in dem Gesetz zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit in der Arzneimittelversorgung aus dem Jahr 2006. Es sieht unter anderem vor, dass Apotheken von pharmazeutischen Herstellerfirmen keine Rabatte mehr auf verschreibungspflichtige Medikamente erhalten. Apothekerverbände befürchteten damals schon finanzielle Einbußen. Nach Angaben der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände existierten im Jahr 2012 bundesweit noch genau 20 921 Filialen.

Mit dieser Meinung steht Kahr keineswegs alleine da. Auch Thomas Wierig, Inhaber der Kur-Apotheke in Unkel, ärgert sich über die Entscheidung seitens der Politik: „Die Tragweite wurde unterschätzt.“ Im Internet floriert indes das Geschäft mit günstigen Medikamenten. „Der Verbraucherschutz fehlt beim Versandhandel“, mahnt Wierig. Außerdem gebe es dort keine Möglichkeit zur Reklamation und keinen Ansprechpartner. Doch allem Anschein nach bevorzugen die Kunden eine solche Anonymität. Die Apotheken geraten so ins wirtschaftliche Hintertreffen.

Laut Wierig sind viele Berufskollegen heutzutage weit mehr als nur „Schubladenzieher“. „Versorgung bis ans Krankenbett, Hausbesuche und den Blick auf die Gesamtmedikation“, beschreibt der Pharmazeut einen Teil seines Aufgabengebiets. Es sei halt mehr als die reine Arzneimittelabgabe. Seiner Meinung nach mangelt es der Zunft auch nicht unbedingt an Fachkräften. „Nach dem Studium wechseln aber viele in die Wirtschaft wie zum Beispiel in die Qualitätskontrolle der Pharmazie.“ Ein solcher Arbeitsplatz wirke eben weitaus lukrativer als das tägliche Kundengeschäft am Ladentisch.

„Mindestens 50 Stunden im Dienst und allenfalls zwei Wochen Urlaub im Jahr“, fasst Jürgen Brüggemann, Inhaber der Neuwieder Hof-Apotheke und Mitglied im Landesvorstand der Apotheker, die Lage von so manchem Kollegen zusammen. Im Schnitt liege das Alter der Inhaber bei 50 plus. In Zukunft gelte deshalb für viele, entweder „die Zähne zusammenzubeißen, obwohl es sich nicht lohnt“, oder „den Schlüssel abzugeben“.

Von einer Apothekenschließung im Neuwieder Stadtgebiet ist ihm bisher aber nichts bekannt. Und das ist für Experten nicht überraschend, denn „die Stadt bietet einen lukrativen Standort“, sagt Brüggemann. Fachärzte, Krankenhäuser und ein großes Einzugsgebiet: Alles ist in verhältnismäßig kurzer Entfernung zu erreichen – ein Dorado für Apotheker. Problematisch wird es hingegen in den ländlichen Regionen. „Da haben Apotheken kaum Überlebenschancen“, befürchtet Brüggemann. In manchen Gemeinden gelte die Formel: Wenn ein Arzt seine Praxis schließt, folgt zumeist die Apotheke auf dem Fuß.

Umgestürzte Bäume haben B 413 bei Isenburg blockiert

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Isenburg - Pendler im Berufsverkehr mussten sich am Mittwochmorgen auf der B 413 in Richtung Bendorf mit witterungsbedingten Beeinträchtigungen arrangieren: Wie die Polizei auf RZ-Nachfrage mitteilt, haben zwischen 6.45 und 9 Uhr kräftige Windböen kurz hinter dem Ortsausgang von Isenburg mehrere Bäume umgeworfen, die zum Teil die Straße komplett blockiert haben.

Wie die Beamten in Straßenhaus weiter informieren, war die Strecke für eine halbe Stunde sogar komplett gesperrt, weil ein Baum nicht umfahren werden konnte. Mitarbeiter der Straßenmeisterei Dierdorf rückten umgehend aus, um die Bäume von der Straße zu holen. Laut Polizei waren die Arbeiten bereits gegen 9.30 Uhr weitgehend erledigt. Von da an rollte der Verkehr auf der B 413 wieder reibungslos.

"Rennraupe": Rüscheider Unternehmen lieferte die Attraktion der Gartenschau in Hamburg

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Rüscheid - Die Internationale Gartenschau (IGS) lockt derzeit Gäste aus aller Herren Länder nach Hamburg. Einer, der schon vorher viel Zeit wegen der IGS in der Hansestadt verbracht hat, ist Peter Amberg. Der Geschäftsführer des Unternehmens Intamin hatte alle Hände voll zu tun, um eine der Hauptattraktionen pünktlich an den Start zu bringen: Die Rede ist von einer futuristischen Monoschienenbahn aus der Rüscheider Fahrzeugschmiede, die in den nächsten Monaten noch Abertausende Besucher in vier bis sechs Metern Höhe kreuz und quer über das weitläufige Ausstellungsgelände im Stadtteil Wilhelmsburg „kutschieren" wird.

Die „Rennraupe von Wilhelmsburg", wie eine Hamburger Zeitung jüngst titelte, ist für den renommierten Hersteller von Freizeitbahnen aller Art ein stattlicher Großauftrag mit einem Volumen von 12 Millionen Euro. Bereits 2009 hat Intamin den Zuschlag von der Stadt Hamburg erhalten. Von da an hat sich das ganze Projekt Stück für Stück bis zum heutigen Publikumsmagneten der IGS entwickelt, der auch Amberg sichtlich mit Stolz erfüllt.

Doch zunächst waren Ideen gefragt. Wie sollte die Bahn aussehen? Die kreativen Köpfe um Amberg orientierten sich am Motto der Gartenschau: „In 80 Gärten um die Welt". In Anlehnung an Jules Vernes („In 80 Tagen um die Welt") begann die Recherche nach einem Fahrzeug aus der Feder des berühmten Autors. Unter dem Arbeitstitel „Zug zum Mond" entschied sich das Team schließlich für eine gegliederte Rakete.

Von da an fuhr das Unternehmen zweigleisig: In Rüscheid lief die Produktion der insgesamt 8 Züge für je 66 Passagiere an, in Hamburg legten Amberg und die Planer den Streckenverlauf für die 3,4 Kilometer lange Monoschiene auf Stelzen fest und koordinierten den Bau. Dazu mussten nicht weniger als 235 Fundamente für Stahlstützen in gleicher Anzahl gelegt werden. Kein einfaches Unterfangen, denn Torfschichten im Untergrund machten eine Gründungstiefe von bis zu 18 Metern erforderlich.

Die Tatsache, dass die Bahn eine vierspurige Bundesstraße zweimal queren muss, stellte eine Herausforderung der besonderen Art dar. Amberg: „Monatelang zog sich das Abstimmungsverfahren mit den Behörden hin. Die Bauarbeiten selber waren spannend, weil die Straße dafür nachts stundenweise komplett gesperrt werden musste."

Die Züge entstanden binnen eines Jahres unter den Händen der 50 Mitarbeiter in den Rüscheider Werkhallen. Mit drei Schwertransporten gelangten sie pünktlich in die Hansestadt, wo sie problemlos auf die Schiene gesetzt wurden.

Mit der Monoschienenbahn entstand befristet sogar eine weitere Niederlassung des Unternehmens in Hamburg. Hintergrund: Das 12-Millionen-Komplettpaket umfasst auch den Betrieb der Bahn für die Ausstellungsdauer von April bis Oktober. Intamin beschäftigt immerhin 30 Personen, die die Siebentagewochen in Wechselschichten abwickeln. Das ist auch der Grund dafür, warum Amberg auch jetzt noch regelmäßig in Hamburg zu finden ist.

Selbst wenn der Oktober rum ist, wird der Chef noch einige Male in der Hansestadt auftauchen müssen. Denn Intamin baut die Bahn nach der IGS vertragsgemäß wieder ab. Amberg: „Die Stadt Hamburg hat dann ein Vorkaufsrecht. Nimmt sie das nicht in Anspruch, landet die Bahn sicherlich in einem Freizeitpark." Der mögliche Käuferkreis sei groß genug.

Übrigens: Die Monoschienenbahn für die IGS Hamburg war beileibe nicht der erste Großauftrag dieser Sorte. Schließlich ist Intamin (in Rüscheid seit 1979) schon seit Mitte der 70er-Jahre im Gartenschaugeschäft. Daneben hat sich das Unternehmen, der Mutterkonzern sitzt in der Schweiz, auch als Hersteller von Achterbahnen und sonstigen Freizeitbahnen längst weltweit einen Namen gemacht. Disney, Universal, Phantasialand – die Liste der Auftraggeber ist ebenso klangvoll wie lang.

Fusion: Macht der Kreis Neuwied aus drei Berufsschulen zwei?

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Kreis Neuwied - In den nächsten 15 Jahren geht die Zahl der Berufsschüler im Kreis Neuwied von derzeit 7119 auf 4627 zurück. Das heißt: Selbst wenn eine Klassenstärke von 18 statt bisher 21 Schülern zugrunde gelegt wird, gibt es innerhalb dieses Zeitraums an den drei Berufsschulen 100 Klassen weniger. Das jedenfalls prognostiziert Schulentwicklungsexperte Wolf Krämer-Mandeau vom Institut Bildung und Region Bonn – und löst damit beim Kreis Gesprächs- und Handlungsbedarf aus.

Krämer-Mandeau geht noch einen Schritt weiter und empfiehlt laut Landrat Rainer Kaul, die David-Roentgen-Schule und die Alice-Salomon-Schule fusionieren zu lassen, ohne auf den Standort Linz zu verzichten. Zudem könnten fachlich passende Bildungsgänge der Ludwig-Erhard-Schule angegliedert werden. Der Kreis als Träger steht dem aufgeschlossen gegenüber. Schließlich möchte er seine Berufsschulen auf längere Sicht fit für die Zukunft machen – sie vor allem für den Konkurrenzkampf mit dem Schulstandort Koblenz rüsten. Denn von dort gehe eine große „Sogwirkung" aus.

Ob es tatsächlich zu einer Fusion kommt, bleibt abzuwarten. Landrat Kaul erachtet es für sinnvoll, künftig nur ein Kollegium und eine Schulleitung zu haben. Zu den Synergieeffekten zählt der Verwaltungschef auch, wenn dann Fachräume übergreifend genutzt werden können. Er betont: „Das Bildungsangebot aller drei Berufsschulen soll auf jeden Fall erhalten bleiben."

Davon abgesehen laufen derzeit intensive Gespräche in den Berufsschulen. Dabei wird deutlich: Die drei Schulleiter sehen keinen akuten, sondern eher einen mittelfristigen Handlungsbedarf. „Zurzeit sind die Berufsschulen noch ziemlich voll, da herrscht bei uns eher Raumnot", erklärt Johannes Emmerich, Leiter der Roentgen-Schule. Auf lange Sicht ließen sich die Schülerzahlen aber nicht wegdiskutieren. „Deshalb arbeiten wir auch an einer Konzeption, wie der Zuschnitt für die Berufsschulen aussehen könnte", sagt Emmerich.

Schulleiter Axel Lischewski (Salomon-Schule) sieht aktuell keinen Anlass für eine Fusion: „Die Entwicklung der Schülerzahlen ist im Moment sehr positiv. Mit 1200 haben wir mehr Bewerbungen für alle Bildungsgänge als Schüler. Daraus leiten wir ab, dass wir eine attraktive Schule sind." Von Existenzängsten könne keine Rede sein. Zudem spricht sich Lischewski dagegen aus, nur die Geburtenjahrgänge in die Waagschale zu werfen: „Wenn wir gefragte Fachkräfte ausbilden, bleibt der Kreis auch als Bildungsstandort weiter attraktiv für die Wirtschaft." Davon abgesehen kann er sich gut vorstellen, die schon praktizierten Kooperationen mit den anderen beiden Schulen noch auszubauen.

Der fortzuschreibende Schulentwicklungsplan des Kreises wird am 17. Juni im Arbeitskreis und am 28. Juni im Schulträgerausschuss weiterdiskutiert. Ob die Berufsschulen bis dahin – wie von Kaul gewünscht – schon mit einem Konzept aufwarten können, bezweifelt Bernd Lorenz, Leiter der Erhard-Schule, noch: „Wir brauchen noch die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion mit im Boot, um abzuklopfen, was konzeptionell überhaupt möglich ist." Das sei die Quintessenz aus den bisherigen Gesprächen. So oder so ist das keine leichte Situation: Es steht die Frage im Raum: Wer gibt etwas ab, wer nimmt etwas hinzu? Dabei ist für Lorenz klar: „Große Systeme können kleinere Klassen besser auffangen." Unterm Strich ist es aus seiner Sicht und der von Emmerich wichtig, die Unterstützung von ADD und Träger zu haben und beim Konzept an einem Strang zu ziehen.

Angesichts der Überlegungen rund um eine Fusion und die Schülerzahlen rät Krämer-Mandeau davon ab, neue Investitionen in die Berufsschulen anzupeilen. Kaul dazu: „Es ist nicht sinnvoll, noch Millionen in den Standort Langendorfer Straße zu stecken, wenn man die Schülerentwicklung kennt." Davon unberührt sind jedoch Investitionen, die bereits geplant sind, oder laufende Sanierungen wie in der Erhard-Schule.

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